Ein Logbuch der Redaktion
Blicke ich auf das Jahr 2011 zurück, denke ich unter anderem an die vielen Diskussionen, die wir über PERRY RHODAN NEO geführt haben. Wie soll die neue Version unserer schon klassischen PERRY RHODAN-Serie aussehen, wie wollen wir das größte Science-Fiction-Universum der Welt in ein modernes Gewand überführen?
Es war von Anfang an klar, dass wir uns zwar an den klassischen Romanen orientieren würden, wir gleichzeitig aber eigene Wege einschlagen mussten. Eine reine Nacherzählung hätte auf die Dauer nicht genügend Interessenten gefunden. Das zumindest glaubten wir damals, und davon bin ich auch heute noch überzeugt.
Trotzdem erzählten die Romane zu Beginn in erster Linie die Geschichte nach, die K. H. Scheer und Clark Darlton im Jahr 1961 entwickelt hatten – wir schufen dank grundsätzlicher Änderungen und ergänzter Figuren eine neue Version des Science-Fiction-Klassikers. In seinen Exposés brachte Frank Borsch den Klimawandel und eine modernisierte politische Landschaft ein – das entsprach eher dem aktuellen Weltbild der Leserinnen und Leser.
Seither ist einiges geschehen, und beide Serien haben sich deutlich auseinanderentwickelt. Klassische Elemente wie die Arkoniden oder die Topsider ließen wir praktisch unberührt, weshalb sie »wie in der damaligen Zeit« wirken. Andere Elemente wie die Kultur der Mehandor – früher nur als Springer bezeichnet – stellten wir verändert dar, auch manche Waffen oder Raumschiffantriebe. Dazu kamen Themen, die es in der klassischen Serie nie gab, die Archen der Memeter oder die mysteriösen Sternenmenschen.
Nach wie vor aber nimmt PERRY RHODAN NEO klassische Handlungsabschnitte, um sie neu zu erzählen, nicht unbedingt in der gleichen Art und in derselben Reihenfolge wie »damals«. Als ein ideales Beispiel hierfür dürfte die kommende Handlungsstaffel gelten – sie heißt »Leticron«, umfasst wieder zehn Romane und wurde von Rüdiger Schäfer sowie Rainer Schorm entwickelt.
Wer sich mit der klassischen PERRY RHODAN-Serie ein wenig auskennt oder sie früher gelesen hat, horcht bei dem Namen Leticron auf. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Überschweren, der im Dienst der Laren tätig ist, sich den Titel eines Ersten Hetrans verleihen lässt und dann ein brutales Regime über die Milchstraße errichtet. Leticron ist ein harter Herrscher, der bis zum bitteren Ende voller Hass auf die Menschen steckt und die unterdrückten Terraner diesen Hass auch spüren lässt.
Bei PERRY RHODAN NEO ist Leticron ebenfalls ein Mann aus dem Volk der Überschweren; die Autorinnen und Autoren legen seinen Charakter aber ein wenig anders an. Seine Motivation ist unseren Helden nicht bekannt – den Leserinnen und Lesern damit ebensowenig –, und niemand hat einen Einblick in seine Pläne. Die Situation, in der sich große Teile der Menschheit im Jahr 2107 befinden, ist allerdings dramatisch.
Seit dem fehlgeschlagenen Projekt Laurin kreisen die Erde und der Mond nicht mehr um die eigene Sonne. Ihr Platz im Solsystem ist gewissermaßen verwaist. Der Heimatplanet der Menschheit und sein Trabant gehören nun zu einer fernen Sonne, wo sich die Menschen mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut machen müssen.
Die anderen Welten des Sonnensystems werden von den Überschweren kontrolliert, ebenso die Monde und Asteroiden sowie die Kolonien, die von der Menschheit auf fernen Welten errichtet worden sind. Innerhalb weniger Jahre haben Leticrons Soldaten eine harte Diktatur errichtet, in der die Menschen zwar im Alltag einigermaßen ihre Ruhe haben, in erster Linie aber für die Kriegswirtschaft der Überschweren schuften müssen. Wofür Leticron all diese Waffen und Raumschiffe benötigt, weiß niemand.
Da kommt nicht nur Perry Rhodan ins Spiel, es macht auch eine Reihe von anderen Menschen mit, die den Widerstand gegen die Tyrannen versuchen. Wie kann man eine Diktatur bekämpfen, die über riesige Ressourcen verfügt und mit Raumschiffen das Weltall kontrolliert? Das zeigen die Autorinnen und Autoren bei PERRY RHODAN NEO in den kommenden Romanen.
Die Handlung spielt nicht nur auf den Welten und Monden des Sonnensystems, sondern ebenso im Raum zwischen den Sonnen und auf fernen Planeten. Perry Rhodan und seine Gefährten erhalten Einblick in die Strukturen, die sich in der Solaren Union ausgebildet haben. Sie treffen neue Freunde und stoßen auf alte Feinde, und sie erkennen, dass Ereignisse aus der Vergangenheit aufs Engste mit den Problemen der Gegenwart verknüpft sind.
Die »Leticron«-Staffel führt so in eine konfliktreiche Zukunft für die Menschheit – mit zehn spannenden Science-Fiction-Romanen!
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