21 November 2025

Kurier nach Tarkan

Im aktuellen PERRY RHODAN-Buch steckte, was die Produktion angeht, ein wenig »der Wurm drin«: Das Buch mit der Bandnummer 172 und dem Titel »Kurier nach Tarkan« hätte offiziell zu Beginn des Monats November 2025 erscheinen soll, liegt aber erst am 3. Dezember in den Buchhandlungen aus. Ich erhielt diese Woche mein Vorabexemplar aus der Druckerei, so dass ich mich darüber freuen kann.

Was genau schiefgelaufen ist, kann ich im Detail kaum nacherzählen. Es lag nicht an der Redaktion – das E-Book ist ja pünktlich erschienen –, sondern es gab ein Problem mit der Druckerei. Die Kolleginnen und Kollegen dort haben alles getan, dass die Verspätung nicht schlimmer wurde; das war sehr hilfreich, und die Kommunikation lief unterm Strich zwischen Redaktion und Druckerei gut.

Das Buch selbst spielt unter anderem in Tarkan, einem anderen Universum. Es gibt Antitemporale Gezeitenfelder, Figuren wie Ratber Tostan gehen in den Einsatz, und eine Terranerin namens Nikki Frickel spielt immer wieder eine Rolle – noch einmal tauchen phantastische Figuren und Ideen auf, die von Ernst Vlcek und Kurt Mahr erfunden worden waren.

Wer mag, kann das Buch zur »zweiten kosmischen Phase« der PERRY RHODAN-Serie zählen. Ich mochte die Romane, als sie in den 80er-Jahren erstmals veröffentlicht wurden, damals wegen ihrer Ideenvielfalt; mal schauen, wie die Leserinnen und Leser heute darauf reagieren …

20 November 2025

Exklusives Erbe der Cappins

Wenn es eine Figur gab, die Achim Mehnert schon immer mochte, so war es Alaska Saedelaere. Schon als wir beide uns kennenlernten, war klar, dass der Mann mit der Maske für uns eine der wichtigsten Figuren der PERRY RHODAN-Serie war. Wir waren beide von den »kosmischen Romanen« der William-Voltz-Ära fasziniert und unterhielten uns oft über gemeinsame Lese-Erfahrungen.

Als es im Frühsommer 2010 darum ging, dass Achim Mehnert eine Novelle für uns schreiben sollte, die wir als exklusives Hörbuch veröffentlichen wollten, lag es deshalb nahe, Alaska Saedelaere als eine zentrale Person zu nehmen. Der Autor und ich kommunizierten ein wenig über den Inhalt der Novelle, die dann unter dem Titel »Erbe der Cappins« veröffentlicht werden sollte.

Meine Überlegung damals, Saedelaere möge in den Tiefen des irdischen Ozeans auf Hinterlassenschaften der Cappins stoßen, fand der Autor gut, und er machte daraus einen spannenden Kurzroman. Eingelesen wurde er von Sebastian Rüger, produziert wurde das Hörbuch von Eins A Medien; wir brachten es zusammen mit dem PERRY RHODAN-Extra 11 in den Handel.

Es war eine angenehme Zusammenarbeit, und ich mochte das Ergebnis sehr. Dieser Tage hätte der Autor seinen Geburtstag feiern können; leider ist er vor einigen Jahren verstorben. Vielleicht lege ich in Erinnerung an ihn mal wieder das Hörbuch in den CD-Schacht …

19 November 2025

Die Kinder von Cybora

Mit einem Roman von Ruben Wickenhäuser starten wir in dieser Woche in die neue Handlungsstaffel von PERRY RHODAN NEO. Der Autor eröffnet damit die »Metamorph«-Staffel, auf die ich mich schon sehr freue: Für die zehn Bände dieser Staffel werden zwar Elemente aus der klassischen PERRY RHODAN-Serie übernommen – etwa die Posbis –, sie werden aber mit völlig neuen Elementen verbunden. So ergibt sich eine originelle Geschichte, die auch die erfahrenen Stammleser verblüffen dürfte.

»Die Kinder von Cybora« ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Der Roman erzählt von Gefechten im All und zeigt, wie knifflig es sein kann, mit moderner Technik auf Raumschiffe zu schießen. Auf der anderen Seite geht es um die titelgebenden Kinder, die im Fokus verschiedener Gruppierungen stehen. So richtig weiß noch niemand, welches Geheimnis sie verbindet – aber das ist ja eines der Themen der Staffel.

Der Autor wirft die Leserinnen und Leser mit diesem Auftakt in ein neues Geschehen, das keine großen Vorkenntnisse der Serie verlangt. Wer mal bei PERRY RHODAN NEO hineinschnuppern möchte, ist an einer guten Stelle – die Kinder und die Konflikte um die Welt Cybora sind ein starker Ausgangsüunkt, um die Handlung kennenzulernen.

18 November 2025

Perfekter Plan mit kleinen Fehlern

Wenn es um die USO und ihre Spezialisten geht, bin ich immer gespannt: Als junger Leser war ich von den frühen ATLAN-Romanen begeistert, und ich mag heute noch Geschichten, in denen die USO ins Zentrum des Geschehens gestellt wird. Und wenn es dann so gut gemacht wird wie in »Perfekter Plan mit kleinen Fehlern«, bin ich sehr zufrieden.

Der PERRY RHODAN mit diesem Titel wurde von Olaf Brill geschrieben und kommt in dieser Woche in den Handel. Es gibt eine volle Dosis mit USO-Abenteuern. Siganesinnen spielen eine wichtige Rolle, ein junges Ehepaar bummelt auf spezielle Weise über die Oberfläche einer fremden Welt, Brüder haben ihre eigenen Probleme, und der Lordadmiral äußert sich endlich zur neuen Rolle der USO. Ich weiß, das klingt jetzt ein bisschen kryptisch, das aber ist Absicht.

Olaf Brill spielt geschickt mit den Erwartungen seiner Leserinnen und Leser. Entstanden ist ein Agentenroman der besonderen Sorte, der verschiedene Schauplätze und unterschiedliche Charaktere bietet – und mich schon als Manuskript hervorragend unterhalten hat.

17 November 2025

Die nächsten Schritte im »PEGASOS«-Zyklus

Ein Logbuch der Redaktion

Als ich anfing, mich für Science Fiction zu interessieren, galt diese Literaturgattung als eine, die vor allem von Männern oder männlichen Jugendlichen dominiert wurde: Die meisten Romane wurden von Männern verfasst, die Herausgeber in den einschlägigen Verlagen waren männlichen Geschlechts, und die Leserschaft hatte nur einen eher geringen Anteil an weiblichen Interessenten.

Das Klischee, das damals nicht zu Unrecht in die Welt gesetzt wurde, hält sich seitdem hartnäckig – und es ist falsch. Längst werden international viele wichtigen Werke von Autorinnen verfasst, die zudem viele Genre-Preise erhalten. Auch im deutschsprachigen Raum hat sich vieles verändert – und die PERRY RHODAN-Serie bildet hier keine Ausnahme.

Bei den kommenden vier Bänden des gerade angelaufenen »PEGASOS«-Zyklus zeigt sich das ganz klar: Drei der vier Romane stammen von Autorinnen. An dieser Stelle möchte ich ein wenig von dem andeuten, was die Leserinnen und Leser in diesen vier Bänden erwartet. Dass ich nicht zu viel über die Handlung verrate, versteht sich von selbst …

Den Auftakt schrieb Verena Themsen: Am 14. November 2025 erscheint nach längerer Pause wieder ein Roman von ihr. »Ianus« hat die Bandnummer 3352 und erzählt von einer bislang unbekannten Welt, der eine ungeheure Gefahr droht.

Perry Rhodan und einige Gefährten reisen dorthin, um das Problem zu lösen, und werden sehr schnell mit den Problemen des Planeten konfrontiert: Während die Regierung und viele mächtige Menschen lieber feiern, anstatt eine mögliche Gefahr zu bekämpfen, breitet sich das organisierte Verbrechen immer weiter aus. Zur Schlüsselfigur im gesamten Geschehen wird eine Person der Unterwelt …

Zu einer Organisation, die in der gesamten Milchstraße aktiv ist, blendet danach Olaf Brill um. Sein Roman trägt den Titel »Perfekter Plan mit kleinen Fehlern« und die Bandnummer 3353; in den Handel kommt er am 21. November 2025.

Der Autor zeigt, wie sich die United Stars Organisation – also die USO – in jüngster Zeit verändert hat und wie sie sich neuerdings positioniert. Ein Lordadmiral kehrt zurück und geht in einen riskanten Einsatz …

Mit »Leben in Scherben« zeigt Marie Erikson eine Frau, deren Leben schon immer in Gefahr war und das seit kurzem noch gefährdeter ist. Sie wird von verschiedenen Fraktionen gejagt, muss ihre Existenz sichern und setzt sich für andere Menschen ein.

Der Roman mit der Bandnummer 3354 wird von uns am 28. November 2025 veröffentlicht. Seine Hauptfigur werden wir in diesem Zyklus noch öfter in Aktion »erleben« können …

Den Abschluss des Vierer-Blocks gestaltet Michelle Stern mit »Der Sturz des Pegasos«. Die Autorin gewährt darin Einblicke in das Innere einer geheimnisvollen Organisation, die offensichtlich in diesen Tagen entsteht. Sie dient einem Projekt, das weiter über den Rahmen der Milchstraße hinausgehen soll – und natürlich gibt es hierfür entschiedene Gegner.

Der Roman liegt ab dem 5. Dezember 2025 vor; er hat die Bandnummer 3355. Michelle Stern stellt unter anderem originelle Charaktere vor, die in einer Thriller-Handlung gemeinsam ein Problem lösen müssen.

Soweit zu diesen vier Bänden, die allesamt in der Milchstraße spielen. Wir haben bei dem neuen Zyklus am Anfang bewusst auf Themen gesetzt, die mit der Erde und ihrem Umfeld zu tun haben. Aber klar: Es geht bald hinaus ins Universum – es wird im Zyklus auch noch kosmische Geschehnisse und »große« Geschichten geben.

Aber dazu kann ich vielleicht beim nächsten Mal schon mehr andeuten …

 

14 November 2025

Der eine Zyklus endet, der andere beginnt

Ein (nachgereichtes) Logbuch der Redaktion 

Bekanntlich ist die PERRY RHODAN-Serie in Zyklen gegliedert, die wiederum aus einzelnen Romanen bestehen; meist sind es fünfzig oder hundert Stück. Ein solcher Zyklus erzählt eine große Geschichte, die sich eben über die einzelnen Romane hinweg erstreckt – vergleichbar ist das mit den Staffeln einer Fernsehserie.

Derzeit läuft noch der »PHOENIX«-Zyklus, den wir seit Ende 2024 veröffentlichen. Er basiert auf Ideen und Konzepten von Ben Calvin Hary, der die Exposés verfasst, nach denen wiederum die Autorinnen und Autoren die einzelnen Bände schreiben. Seit längerem arbeiten wir zudem an dem Zyklus, der direkt darauffolgt und den Titel »PEGASOS« trägt. Er umfasst wieder fünfzig Romane, geht also von der Bandnummer 3350 bis zur Nummer 3399.

In den kommenden Wochen, über die ich an dieser Stelle plaudern möchte, geht es ans Ende des einen und an den Anfang des anderen Zyklus.

Abgeschlossen wird der »PHOENIX«-Handlungsbogen durch einen Doppelband von Leo Lukas. Der in Wien lebende und arbeitende Autor schreibt in »Brennpunkt Neu-Atlantis« von den verzweifelten Bemühungen, das Brennende Nichts zu löschen, das nach wie vor auf der Erde wuchert. Gelingt es nicht, diese Anomalie zu stoppen, ist mit einem baldigen Untergang der Erde zu rechnen.

Dabei sind die Terraner und ihre Verbündeten auf die Hilfe eines jungen Mannes angewiesen, der die Schattenhand trägt und notfalls auch bereit ist, sein Leben für die weitere Existenz der Menschheit zu opfern. Das ist nicht alles: Offensichtlich gibt es mysteriöse Gegner, die aus dem Schatten wirken und ihre eigenen Pläne mit dem Brennenden Nichts haben. Band 3348 erscheint am 17. Oktober 2025 und leitet die abschließende Phase im Ringen um die Anomalien auf der Erde ein …

In »Kampf um Luna«, dem Roman mit der Bandnummer 3349, erzählt Leo Lukas den Abschluss des Zyklus‘. Noch einmal rüsten sich die Gegner der Menschheit zu ihrem Angriff, und nun muss Perry Rhodan selbst aktiv werden.

Was mir bei diesem Band sehr gut gefiel, war übrigens der Schluss. Der Autor beendet damit den »PHOENIX«-Zyklus, und er liefert eine erzählerische Klammer, die alle fünfzig Bände bündelt. Das fand ich stark, das weist über den einzelnen Roman hinaus. In den Handel kommt »Kampf um Luna« übrigens am 24. Oktober 2025.

Mit »Der Fall Ragnarök« startet dann Ben Calvin Hary in den nächsten Zyklus. Sein Roman mit der Bandnummer 3350 liegt ab dem 31. Oktober 2025 vor.

Der neu Handlungsabschnitt beginnt nach einem kleinen Zeitsprung: Zwischen den beiden Zyklen liegen also einige Jahre, in denen es auf der Erde eine Reihe von Veränderungen gibt.

Weil ich wirklich nicht viel verraten möchte, belasse ich es bei einigen Andeutungen. Die Handlung des Romans spielt zum größten Teil auf der Erde. Schauplätze sind unter anderem Terrania City und Kuala Lumpur, die Metropole in der Region Malaysia. Dort geschehen unheimliche Dinge, die von einfachen Menschen nicht zu beherrschen sind …

Die direkte Fortsetzung stammt von Kai Hirdt, erscheint am 7. November 2025 und trägt den Titel »Wylons Spur« sowie die Bandnummer 3351. Zwar ist ein großer Teil des Romans auf der Erde angesiedelt, er spielt aber auch an anderen Schauplätzen der Milchstraße. Und er verläuft auf unterschiedlichen Zeitebenen: Man erfährt einiges über die Vergangenheit.

Auch hier gilt: Ich möchte nicht zu viel ausplaudern. Aber die Leserinnen und Leser, die derzeit noch im »PHOENIX«-Zyklus sind, werden bei der Lektüre von »Wylons Spur« einige Aha-Erlebnisse haben: Themen aus diesem Zyklus werden mit ihm in einen anderen Zusammenhang gestellt.

Ich habe selbst immer große Freude daran, wenn sich PERRY RHODAN-Themen über mehrere Zyklen verteilen oder klassische Themen neu aufgegriffen werden. Da zeigt sich unsere Serie wieder einmal als ein riesiges Gesamtkunstwerk, an dem seit Jahrzehnten mehrere Dutzend Autorinnen und Autoren gearbeitet haben.

Mir hat der Auftakt in den »PEGASOS«-Zyklus sehr gut gefallen: Nachdem der vorherige Zyklus mit der einen oder andren Überraschung abgeschlossen worden ist, geht es nun mit dem einen oder anderen Paukenschlag weiter … spannend!

(Dieses Logbuch der Redaktion wurde bereits im Oktober 2025 auf der Internet-Seite von PERRY RHODAN veröffentlicht; hier wird es zur Dokumentation nachgereicht.) 

13 November 2025

Ein Infoblatt zu MYTHOR

Mit MYTHOR ging der Pabel-Moewig Verlag – er hieß damals ein bisschen anders … – in den frühen 80er-Jahren ein gewisses Risiko ein und brachte eine Fantasy-Heftromanserie in den Zeitschriftenhandel. Die Romane wurden von den damals populärsten Science-Fiction- und Phantastik-Autoren im deutschsprachigen Raum geschrieben, die Serie brachte es auf 192 Hefte. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie gern ich die Romane damals las.

Zu Beginn der Nullerjahre brachte die PERRY RHODAN-Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Weltbild-Verlag den ersten Zyklus der Serie noch einmal in den Handel, damals in Form von Hardcover-Bänden. Dabei konnte ich als Redakteur mit Hubert Strassl alias Hugh Walker zusammenarbeiten, dessen Romane ich als Jugendlicher so geliebt hatte.

Wenige Jahre später ging es immer wieder darum, zusätzliche Impulse für die schon betagte Serie zu geben. Aus diesem Grund wurde ein Infoblatt entwickelt, das eine Literaturagentin dafür nutzen konnte, im Ausland mit Verlagen zu sprechen. MYTHOR war in meinen Augen ein Stoff, den potenzielle Leserinnen und Leser in anderen Ländern ebenfalls entdecken konnten. Die Serie wurde auf einem Blatt zusammengefasst; das sollte reichen.

Im Nachhinein muss man sagen: Das hat nicht geklappt. Es kam nicht zu einer weiteren Lizenzausgabe der MYTHOR-Serie, was ich sehr bedauerte. Eine schöne Erinnerung ist dieses Lizenzblatt dennoch.

12 November 2025

Ianus

Schreibt Verena Themsen einen Roman für die PERRY RHODAN-Serie, ist das immer etwas Besonderes. Zumeist wirkt die Autorin im Hintergrund, kümmert sich um die technischen Details der Raumschiffe oder prüft, ob die zahlreichen Daten zu den Romanen stimmig sind. Dadurch bleibt oft zu wenig Zeit für das Schreiben eigener Romane.

Deshalb freut ich mich sehr, dass sie »Ianus« verfasste. Der Roman ist sehr kompakt – und enthält deutlich mehr Text als ein durchschnittlicher Band unserer Serie. Aus diesem Grund mussten wir »Ianus« auch ohne Leserkontaktseite und Glossar veröffentlichen; ich wollte nicht zu viel aus dem Manuskript streichen und opferte dafür lieber redaktionelle Beigaben.

Der Roman an sich hat es nämlich in sich. Mit »Ianus« wirft die Autorin ihre Figuren in die komplexe Gesellschaft eines Planeten. Verena Themsen stellt die obere Schicht der planetaren Gesellschaft ebenso vor wie das Leben am unteren Rand – dabei führt sie eine neue Figur in unsere Serie ein, von der wir an der einen oder anderen Stelle noch etwas hören werden …

11 November 2025

Erinnerungen an Rainer Castor

Ein (verspätet nachgereichtes) Logbuch der Redaktion

Vor zehn Jahren starb ein Autor, der sich über viele Jahre hinweg als unverzichtbarer Teil unseres Teams etabliert hatte. Ich meine damit Rainer Castor, mit dem ich seit Mitte der 90er-Jahre zusammengearbeitet hatte. Und ich erinnere mich sehr gut, wie schockiert wir in der Redaktion waren, als wir die Nachricht von seinem plötzlichen Tod erhielten.

Rainer und ich lernten uns vor über dreißig Jahren kennen. Er war ein PERRY RHODAN-Fan, der sich durch unglaubliches Detailwissen auszeichnete und für den Autor Hans Kneifel wesentliche Teile der Recherche übernahm. Wir unterhielten uns gelegentlich bei Veranstaltungen, wir schrieben uns Briefe.

Eines Tages schickte mir Rainer den Ausdruck einer Datensammlung, die ich unfassbar fand: das sogenannte Grobraster, in dem er die wesentlichen Daten zu den Völkern und Sonnensystemen der Milchstraße zusammenfasste, inklusive weitergehender Vorschläge für Romane oder gar ganze Zyklen. Ich war fassungslos und begeistert zugleich, und ich verbrachte Stunden damit, durch das Werk zu blättern und einzelne Seiten zu lesen.

Es war klar, dass wir zusammenarbeiten mussten. Ich hatte eine gewisse Furcht vor Rainers immensem Wissen, weil ich befürchtete, dass zu viele Daten die Romane überfrachten oder die Autoren zu endlosen Recherchen zwingen würden. Aber Rainer zeigte mit seinen eigenen Werken, die wir als Taschenbücher und später bei ATLAN veröffentlichten, dass es möglich war, den umfangreichen PERRY RHODAN-Kosmos abzubilden und trotzdem eine Geschichte zu erzählen, die gut verständlich war.

Der weitere Verlauf ist bekannt. Beim »Traversan«-Zyklus überzeugt uns Rainer Castor, dass er hervorragend in ein Exposé-Team passte; danach stieg er in die wöchentliche Serie ein und war anfangs für Robert Feldhoff ein wichtiger Kollege. Als Uwe Anton die Exposés übernahm, galt Rainer als der zweite Exposéautor; die beiden verstanden sich als Team. Im Nachhinein war das eine sehr fruchtbare Zeit.

Rainer und ich waren nicht immer einer Meinung: Es gab Romane, mit denen ich meine Probleme hatte, weil sie doch zu viele Daten enthielten. Da stritten wir uns bisweilen: Ihm war es stets wichtig, die Fakten zu zeigen, während ich lieber eine mitreißende Geschichte lesen wollte.

Immer wieder aber zeigte er, wie gut er sich auch darauf verstand, Figuren darzustellen und spannende Szenen zu schildern. Ein hervorragendes Beispiel ist nach wie vor der Roman »Traumzeit« (Band 2039), den wir im September 2000 veröffentlichten und in dem Rainer einen beeindruckenden Blick auf das Arkon-Imperium warf.

Rainers wirkliche Rolle war aber die eines Mannes im Hintergrund. Kolleginnen und Kollegen konnten ihn buchstäblich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen und um Hilfe bitten. Innerhalb kürzester Zeit versorgte er sie mit umfangreichen Informationen. Er schuf Grundlagen für unsere Serien, die auch für künftige Autoren wichtig sein werden.

Die wissenschaftlichen und technischen Grundlagen für unsere Serie legte K. H. Scheer – wer sonst? Im Verlauf der Jahrzehnte wurde Kurt Mahr zum »Physiker vom Dienst«, wie man ihn auch nannte. Rainer Castor führte die teilweise widersprüchlichen Daten zusammen und entwickelte neue Hintergründe.

Ich denke oft an ihn. Er war für lange Zeit extrem wichtig für uns und unsere Arbeit. Vielleicht nutze ich den heutigen Tag dazu, mal in einen seiner schon klassischen Romane zu schauen und einige Seiten zu lesen …

(Dieses Logbuch veröffentlicht ich bereits im September 2025 auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Redaktion. Aus dokumentarischen Gründen wiederhole ich es hier und heute an dieser Stelle.) 

10 November 2025

In der Endphase eines Zyklus

Ein Logbuch der Redaktion 

Als mir Ben Calvin Hary vor vielen Monaten seine ersten Überlegungen zu einer möglichen Serienhandlung ab PERRY RHODAN-Band 3300 vorstellte, legte er bereits die wichtigsten Eckpunkte fest. Er wusste, was auf der Erde passieren sollte, und hatte einen klaren Plan für den PHOENIX und seine Besatzung. Er kannte die wesentlichen Geheimnisse um Shrell und erzählte mir schon sehr genau, wie er alles auflösen wollte.

Der »PHOENIX«-Zyklus, der nach diesen ersten Gesprächen entstand, ist mittlerweile in einer Phase, in der viele Ereignisse auf ihren Abschluss zusteuern. Für mich als Redakteur ist dabei immer spannend, wie sich die Dinge entwickeln: aus einer ersten Idee über ein detailliertes Exposé bis hin zu einem fertigen Roman. Und weil diese aktuellen Fortschritte meist auch die Leserinnen und Leser interessieren, kann ich an dieser Stelle ein wenig über die kommenden vier Romane erzählen.

Eröffnet wird der Vierer-Block durch den zweiten Teil eines Doppelbandes, den Kai Hirdt verfasst hat. Der Autor stellt die Situation im Wycosystem dar und berichtet von den ungeheuren Problemen, denen sich die Wyconder stellen müssen. Ob und wie ihnen dabei die Besucher aus der Milchstraße helfen können, muss sich zeigen.

Der Roman trägt den Titel »Schneller als der Tod« und die Bandnummer 3344. In den Handel kommt er am 19. September 2025.

Dass danach Andreas Eschbach erneut bei uns mitschreibt, habe ich bei der einen oder anderen Gelegenheit schon erzählt. Am 26. September 2025 erscheint mit »Der 50-Jahres-Plan« ein weiteres Werk unseres Stammgastautors, das an verschiedenen Schauplätzen spielt.

Der Autor zeigt, wie sich Shrell in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat und wie aus einer Freiheitskämpferin eine gnadenlose Mörderin geworden ist. Für die Stammleser sollte es in diesem Roman, der die Bandnummer 3345 trägt, einige Überraschungen geben.

Danach erzählt Wim Vandemaan von der Lage im Wycosystem. In der Heimat der Wyconder bahnt sich ein unfassbares Drama an, das Millionen oder gar Milliarden von intelligenten Lebewesen betrifft. Wie kann das Geschehen aufgehalten werden, ohne weitere Konflikte zu provozieren? Die Ärztin Meg Ontares wird zu einer wichtigen Person – ohne dass sie das unbedingt gewollt hat …

Wim Vandemaans Roman trägt den Titel »In den Katakomben von Rugyra« und die Bandnummer 3346. Er wird am 2. Oktober 2025 veröffentlicht.

Mit »Entscheidung am Zyklonwall« steigt Michelle Stern in spannender Weise in die Endphase des »PHOENIX«-Zyklus ein. Die Autorin rafft diverse Handlungsstränge zusammen und schildert, wie Shrell nach der absoluten Macht greift.

Der Roman mit der Bandnummer 3347 liegt ab dem 10. Oktober 2025 im Handel aus. An seinem Ende werden viele Fragen der laufenden Handlung beantwortet sein – aber es gibt selbstverständlich einige Fortsetzungen …

Diese Endphase des Zyklus gibt den Leserinnen und Lesern noch einmal Gelegenheit, sich die vorherigen Romane vor Augen zu halten. Manche Schilderungen erhalten nun eine andere Bedeutung, manche Handlung der zentralen Figuren lässt sich in einem anderen Licht betrachten.

Das alles fügt sich in meinen Augen sehr gut – das hat der Exposéautor gut geplant. Nun bin ich gespannt, wie die einzelnen Bände bei der Leserschaft ankommen …

(Dieses Logbuch der Redaktion wurde bereits im September 2025 auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Redaktion veröffentlicht. Hier reiche ich es aus dokumentarischen Gründen nach.) 

07 November 2025

Ein Sampler, Vol. 2

Wann genau das Taschenbuch mit dem schönen Titel "Light Novel and Manga – Sampler Vol. 2« gedruckt und verbreitet wurde, kann ich nicht genau sagen. Es war entweder 2022 oder 2023; veröffentlicht wurde es von unseren Partnern vom J Novel Club, die auf diese Weise ein Taschenbuch mit Leseproben ihrer wichtigsten Titel herausgaben. Es wurde vor allem im amerikanischen Raum unter die Leute gebracht; ein Exemplar landete im Verlag in Rastatt.

Neben diversen japanischen Serien, die mit Leseproben und Bildern vorgestellt wurden, findet sich auch ein Auszug aus PERRY RHODAN NEO in diesem Taschenbuch. Die ersten Kapitel der englischsprachigen Ausgabe des neunten Romans werden präsentiert; die zuerst japanische und dann englischsprachige Ausgabe enthält je einen Roman von Frank Borsch und von Michelle Stern.

Rein optisch fällt das Taschenbuch kaum auf; bei mir im Regal erhält es trotzdem seinen Ehrenplatz. Es ist ein besonderes Beispiel für eine internationale Ausgabe unserer Serie – so etwas gefällt mir natürlich.

06 November 2025

Leipzig im März 2020

Die Leipziger Buchmesse im März 2020 stand bevor, und in der PERR RHODAN-Redaktion wussten wir nicht, wie wir uns verhalten sollten. Überall in Europa schossen die Zahlen der Corona-Erkrankungen in die Höhe. Es zeichnete sich langsam ab, dass es knifflig sein würde, eine Veranstaltung zu besuchen, auf der sich Zigtausende von Menschen durch Messehallen drängten.

Aber weil wir alle hofften, dass es »schon nicht so schlimm« kommen würde, planten wir weiter unseren Messestand in Leipzig. Ich hielt bereits meinen Ausstellerausweis in den Händen, und ich hatte ein Schild, das mich berechtigte, auf den Parkplatz der Aussteller zu fahren – so etwas war immer sehr praktisch, wenn es darum ging, Lebensmittel, Getränke oder Werbedrucksachen schnell zum Messestand zu bringen.

Für mich beschloss ich im März allerdings, auf keinen Fall zur Buchmesse zu fahren. Mir war es zu riskant. Im schlimmsten Fall, so dachte ich mir, gäbe es eben keinen PERRY RHODAN-Stand auf der Messe. Das war mir lieber, als dass jemand an dieser Pandemie erkrankte, bei der noch niemand genau wusste, wie sie sich bei der einzelnen Person auswirken würde. Wir hatten schon einiges an Geld ausgegeben; unser gesamter Stand war fertig produzier und musste nur noch aufgebaut werden.

Aber dann sagte die Leitung der Messegesellschaft in Leipzig die Veranstaltung ab. Sie hätte vom 12. bis 15. März 2020 stattfinden sollen – das war dann allen zu riskant. Am 16. März wurde der Lockdown beschlossen, am 22. März trat er in Kraft. In Deutschland galt ein Kontaktverbot …

05 November 2025

Wylons Spur

Ein Angriff auf Italien? Das Titelbild des PERRY RHODAN-Romans, der in dieser Woche erscheint, stammt von Dirk Schulz und zeigt ein bedrohliches Szenario: Kugelraumschiffe feuern auf die Erde. Warum das so ist und was das Ziel der Aktion sein sollte, erzählt der Roman.

»Wylons Spur« ist der zweite Band im neuen »PEGASOS«-Zyklus, und er wurde von Kai Hirdt verfasst. Der Autor schildert die weiteren Geschehnisse auf der Erde und im Solsystem. Als eine wichtige Figur setzt er übrigens den Arkoniden Atlan ein.

Wichtig in diesem Roman sind aber auch die Szenen, die in einer nicht gar so weit entfernten Vergangenheit spielen. Das alles hängt zusammen – aber was ist mit der mysteriösen Mumie, um die es anscheinend geht?

Der Roman reißt eine Reihe von Themen an, die für den weiteren Verlauf des Zyklus eine wichtige Rolle einnehmen. Das hat mir sehr gut gefallen – ich finde, das macht auf die weitere Handlung sehr neugierig.

04 November 2025

Das Konzil

Mit einem eindrucksvollen Roman verabschieden wir uns in dieser Woche von der noch laufenden »Pulsar«-Staffel bei PERRY RHODAN NEO. Rüdiger Schäfer, der die Exposés für die zehn Bände dieser Handlungsstaffel verfasste, schrieb »Das Konzil« – ein Roman, der sich wirklich nicht an ausgesprochene Neulinge richtet, sondern für den man schon einiges an Serienerfahrung mitbringen sollte. Auch ein bisschen Spaß an physikalischen Themen etwa der Kosmologie schadet bei der Lektüre sicher nicht.

Der Autor erzählt in »Das Konzil« von einem Zgmahkonen – er ist das Alien auf dem Titelbild – und seiner langen Geschichte. Diese umfasst buchstäblich Milliarden von Jahren, allerdings »nur« nach dem Zeitablauf in unserem Universum. Welche Pläne dieser Außerirdische hat und wie er über unglaublich lange Zeiten hinweg versucht, sie zu verwirklichen, stellt Rüdiger Schäfer auf faszinierende Weise dar.

Richtig stark fand ich aber auch die Handlung, in der aus Thoras Sicht erzählt wird. Die Arkonidin steht an der Seite von Perry Rhodan, mit dem sie verheiratet ist – als Figur hat sie sich zu einer der besten Figuren bei PERRY RHODAN NEO entwickelt, was mich immer wieder aufs Neue erfreut. »Das Konzil« trägt die Bandnummer 369 und bildet zur »Pulsar«-Staffel einen starken Abschluss!

03 November 2025

Kein WeltCon im Jahr 2026

Die Frage kam kürzlich in einem Forum auf, wo ich sie auch beantwortete; ich möchte sie an dieser Stelle kurz aufgreifen: Wird es im September 2026 einen PERRY RHODAN-WeltCon geben oder eine ähnliche Veranstaltung des Verlags, die auf den Seriengeburtstag anspielt? Darauf kann ich eine sehr kurze Antwort und einige etwas längere Antworten geben.

Ganz kurz: nein. (Nicht zuletzt deshalb, weil 65 Jahre kein Geburtstag sind, den man groß feiern würde.)

Auch kurz: Die PERRY RHODAN-FanZentrale veranstaltet zum Seriengeburtstag die PERRY RHODAN-Tage in Braunschweig. Es wäre töricht, wenn wir dazu eine Konkurrenzveranstaltung ins Leben rufen würden.

Etwas länger: Ich wüsste nicht, wer einen solchen Con organisieren sollte. Eine Veranstaltung, wie wir sie 2011 auf die Beine gestellt haben, bindet die Kräfte der Redaktion in einem Ausmaß, das ich mir nicht mehr zumuten möchte. Die Arbeitszeiten waren 2011 jenseits von Gut und Böse.

Man könnte solch einen Con selbstverständlich »delegieren«; es gibt Firmen, die solche Aufträge übernehmen können. Aber diese Firmen benötigen eine Ansprechperson innerhalb des Verlags, die ihnen quasi ständig zur Verfügung steht – das müsste ich sein. Das wiederum kann ich nicht leisten.

Zudem müssten die Eintrittspreise doppelt oder dreimal so hoch sein wie 2011, wenn wir auch noch eine externe Firma bezahlen müssten. Ich glaube nicht, dass dafür einen ausreichend große »Zielgruppe« zur Verfügung stünde.

Das ist keine generelle Absage an eine Veranstaltung, die von der Redaktion oder sonst jemandem aus dem Verlag organisiert wird. Aber 2026 ist damit ganz sicher nicht zu rechnen.