02 Oktober 2024

Exposérunde mit dem neuen Chefautor

Ein verspätet nachgereichtes Logbuch der Redaktion

Es gehört zu den Traditionen der PERRY RHODAN-Serie, dass sich die jeweiligen Exposéautoren eng mit der Redaktion abstimmen. Das bedeutet, dass man sich immer mal wieder trifft. So war das vor meiner Zeit, und so halte ich es ebenfalls: Bei diesen Gesprächen erfahre ich stets mehr über die Pläne für die kommende Handlung. Gleichzeitig kann ich dem Kollegen oder der Kollegin erzählen, was sich im Verlag alles tut. Wir tauschen Gedanken aus, wir diskutieren über Inhalte.

So war es in den 90er-Jahren, als Ernst Vlcek und Robert Feldhoff die Exposés verantworteten, und so blieb es in den Nuller-Jahren, als Robert Feldhoff die Exposés allein verfasste. In der Zeit von Uwe Anton und Rainer Castor war es ebenfalls so, und seit Wim Vandemaan und Christian Montillon die Handlung steuern, trafen wir uns oft.

Ich glaube, dass ein persönliches Beisammensein – inklusive eines Spaziergangs beispielsweise – besser ist als Telefonate, E-Mails oder Videogespräche. Das mag altmodisch klingen, aber gerade im »persönlichen Umfeld« kommt man auf andere Gedanken.

Und so fuhr ich Ende April 2024 mit großer Vorfreude nach Wattenheim. Dort wohnt Christian Montillon, und mit ihm und Ben Calvin Hary sprach ich über den kommenden Zyklus unserer Serie. Ben ist ab Band 3300 für die Exposés der Serie zuständig; er wird von Christian Montillon unterstützt.

Seit Ben Calvin Hary als Chefautor die Steuerung der Serie übernommen hat, haben wir viel miteinander gesprochen und gemailt. Es entstanden zahlreiche Ideenpapiere, Datenblätter und bereits Exposés. Ich wusste also im Groben, was auf mich zukommen würde ... Bereits bei der Autorenkonferenz im Februar hatten wir den Zyklustitel festgelegt; daran hielten wir bei dieser Besprechung fest.

Der Handlungsabschnitt, der mit Band 3300 beginnen wird, trägt den Titel »PHOENIX«; die Schreibweise in Versalien ist beabsichtigt. Informationen zu diesem Titel und was er bedeutet, reichen wir selbstverständlich bald nach.

Wir waren uns einig, dass der Zyklus eine Länge von fünfzig Romanen haben wird. Er wird also mit Band 3349 beendet sein. Er bildet allerdings einen Teil eines sogenannten Großzyklus, über dessen Ausmaße wir noch nichts sagen wollen. Die laufende Geschichte ist mit Band 3349 auf jeden Fall abgeschlossen, danach beginnt ein neuer Zyklus mit einem neuen Handlungsschwerpunkt.

Wir stellen die bekannten Figuren ins Zentrum. Perry Rhodan ist natürlich immer von der Partie, Gucky und Atlan spielen wichtige Rollen. Sichu Dorksteiger ist ab Band 3300 dabei, und auch Icho Tolot nimmt eine wichtige Rolle ein. Reginald Bull ist bekanntlich abwesend – aber wir haben ihn nicht vergessen und werden seinen Namen schon im ersten Band des neuen Zyklus erwähnen. (Mehr verrate ich zu diesem Thema an dieser Stelle ebenfalls nicht. Ich denke, das sollte eine Überraschung werden.)

Zu den grundlegenden Konflikten des Zyklus hatte sich Ben schon längst seine Gedanken gemacht. Einen Teil seiner Überlegungen wurden bereits bei der Autorenkonferenz diskutiert; bei unserem Treffen ging es darum, in die Feinheiten zu gehen. Vieles wusste ich schon, weil ich die Exposés gelesen hatte – einige Ideen waren mir neu.

So gibt es für einen wichtigen Schauplatz des »PHOENIX«-Zyklus eine Region im Universum, die sich durch astronomische Besonderheiten auszeichnet. Was und wo das genau ist, wird man erst nach Band 3320 erfahren. Wir sprachen über die Zivilisationen, die im neuen Zyklus eine Rolle spielen werden, und die Verbindungen zur terranischen Geschichte. Und wir entwickelten einige neue Ideen, die hoffentlich tragfähig sind.

Zwischendurch aßen wir zu Mittag. Später unternahmen wir einen Spaziergang durch den schönen Pfälzerwald. Dabei ging es weniger um die Inhalte unserer Romane, sondern eher um Marketing im weitesten Sinne. Ich hatte ein wenig »Input« mitgebracht, den ich von meinen Kolleginnen erhalten hatte, und das diskutierten wir.

Einen solchen Gedankenaustausch schätze ich stets. Da geht es nicht darum, etwas zu schaffen, das direkten Einfluss auf die Handlung nimmt – wir sprechen bei solchen Gelegenheiten über Grundlagen für unsere Arbeit, und die müssen immer wieder neu festgelegt werden.

Der Tag war arbeitsreich und positiv zugleich; das schöne Wetter spielte ebenso mit wie die freundliche Bewirtung. Als ich am frühen Abend wieder im Auto saß und nach Hause fuhr, hatte ich ein gutes Gefühl: Der neue PERRY RHODAN-Zyklus ist bei Ben Calvin Hary in sehr guten Händen!

(Dieses Logbuch erschien bereits im Mai 2024. Hiermit reiche ich es auch an dieser Stelle nach; quasi zur Dokumentation.)

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