17 Mai 2024

Adams Ruf

In der nächsten Woche kommt bereits der sechste Band unserer aktuellen Miniserie in den Handel. Mit »Adams Ruf« haben wir dann also die Halbzeit von PERRY RHODAN-Androiden erreicht – ich war selbst baff, als ich das Heft heute aus der Druckerei erhielt. »So früh«, entfuhr es mir, bis ich auf den Terminplan sah …

Olaf Brill schrie den Roman, der einen streckenweise sehr kosmischen Inhalt bietet. Perry Rhodan und seine Gefährten kommen einem alten Geheimnis auf die Spur, und sie müssen dazu auf eine Welt reisen, die seit den frühesten Tagen der Dritten Macht ein Mythos für die Terraner ist – sie stoßen nach Wanderer vor.

An dieser Stelle will ich nicht viel über den Inhalt verraten. Mir hat der Roman deshalb so gut gefallen, weil der Autor seine Figuren sehr glaubhaft schildert, mit ihren Ängsten, mit ihrer Vergangenheit, mit ihren Hoffnungen. Dass die Leser ganz nebenbei noch einen Blick auf die Welt Lepso werfen können, fand ich als jemand, der früher mit großer Begeisterung die ATLAN-Heftromane gelesen hat, zusätzlich schön.

16 Mai 2024

Detail eines Messestandes

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«

2014 war die PERRY RHODAN-Redaktion wieder einmal mit einem eigenen Stand auf der Frankfurter Buchmesse vertreten. Ein Schwerpunkt unseres Standes war die Serie PERRY RHODAN NEO, vor allem deshalb, weil wir zu dieser Zeit mit der sogenannten Platin Edition eine Hardcover-Ausgabe dieser Serie am Start hatten.

Bei seiner Standgestaltung legte Klaus Bollhöfener großen Wert auf diese Ausgabe. Deshalb stammten praktisch alle Designs von Dirk Schulz und setzten seine Titelbilder für PERRY RHODAN NEO groß in Szene. Unser Stand war bei dieser Messe sicher ein Blickfang, wir fielen positiv auf, und immer wieder kamen Leute bei uns vorbei, um sich die neuen Bücher anzuschauen.

Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Messestand, genauer gesagt, den Entwurf für eine der Teile, aus denen die Wand bestand. Unser Messestand wurde wie ein Baukasten gefertigt, und die Rückwand gliederte sich in schmale hohe Teile – eines davon zeigt nun dieses Bild. (Das erklärt hoffentlich, warum man nur »Perry« lesen kann. Das »Rhodan« wurde auf das benachbarte Stück gedruckt.)

15 Mai 2024

Letzte Etappe für die »Fragmente«

Am Dienstag, 14. Mai 2024, trafen sich Wim Vandemaan, Christian Montillon und ich wieder einmal zu einer Exposébesprechung; sie fand als Videokonferenz statt. Diesmal ging es um die abschließenden Romane des laufenden »Fragmente«-Zyklus. Immerhin muss bis Band 3299 eine Reihe von Fragen geklärt werden.

Beide Autoren sind derzeit mit eigenen Romanen beschäftigt, die zum laufenden Zyklus gehören. Sie tragen also zum Fortschritt der »Fragmente«-Handlung bei, während parallel bereits am kommenden Zyklus gearbeitet wird. Wir brachten uns in diesem Gespräch auch auf den Stand der Dinge bei den vielen Projekten, die parallel laufen.

Selbstverständlich standen die kommenden Romane im Zentrum: Die Autorinnen und Autoren sollen ja noch erzählen, welche Schwierigkeiten unsere Figuren dabei haben, die fehlenden Fragmente der Superintelligenz zu bergen. Ein Teil der Handlung spielt in der Ferne, wesentliche Romane werden die Situation in der Milchstraße beleuchten. Es wird noch einmal sehr kosmisch – zumindest auf der einen Seite –, während wir innerhalb des Solsystems aber auch viel Action haben werden.

Was mit manchen Figuren passiert, wurde ebenfalls diskutiert und festgelegt. Immerhin wartet auf einige ja eine neue Mission oder eine kosmische Aufgabe …

14 Mai 2024

Lichtung der Seligkeit

Was passiert, wenn ein ehemaliger Ritter der Tiefe direkt auf einen Diener der Chaotarchen stößt? Das kann nicht gutgehen – und das muss Perry Rhodan in dem PERRY RHODAN-Roman feststellen, der in dieser Woche erscheint. Sein direkter Gegenspieler darin ist Kmossen, und dieser setzt alle Mittel ein, um den Terraner auszutricksen.

Ben Calvin Hary schrieb »Lichtung der Seligkeit«, der erneut in einem fremden Kosmos spielt. Der Kampf um das Fragment der Superintelligenz ES scheint in seine entscheidende Phase zu gehen.

Mein Lieblingssatz: »Ein Schiff wie die LEUCHTKRAFT hielt sich nicht mit profanen Dingen wie Quantenmechanik … auf.« Ich finde, das hat was!

13 Mai 2024

PERRY RHODAN in Köln

Zu einem ausführlichen Bericht über den ColoniaCon in Köln reicht es heute noch nicht; den liefere ich aber so schnell wie möglich nach. Ich fuhr am Samstag, 11. Mai 2024, in die Domstadt, wo ich zum wiederholten Mal an einer Fan-Veranstaltung im Jugendpark teilnehmen durfte.

Leider steht das Gebäude nach all den Jahrzehnten nun nicht mehr für einen Con zur Verfügung, was ich schade finde – aus diesem Grund sprachen die Veranstalter im Vorfeld davon, es sei der letzte ColoniaCon. Mittlerweile sieht es so aus, als gäbe es doch eine Fortsetzung, allerdings an einem anderen Ort.

Es waren viele PERRY RHODAN-Fans vor Ort, was mich sehr freute. Bei schönstem Sommerwetter hielten sich viele Besucherinnen und Besucher im Freien auf; ich unterhielt mich mit zahlreichen Menschen. Da auch viele Autorinnen und Autoren vor Ort waren, ebenso Risszeichner oder französische und holländische Partner, bildeten sich überall gute Gesprächsrunden. Das war sehr anregend und unterhaltsam.

Auf der Bühne wurde unsere Serie mehrfach präsentiert. Ich war an zwei Programmpunkten beteiligt, einmal zu PERRY RHODAN allgemein, einmal zu PERRY RHODAN NEO. Zwischendurch musste sich Kai Hirdt allein wegen PERRY RHODAN-Androiden auf die Bühne setzen, was ich ein wenig unfair fand. Es gab sogar einen Programmpunkt zur Architektur im PERRY RHODAN-Universum, den ich aber völlig verpasste. Immerhin bekam ich die Con-Band noch mit, bevor ich irgendwann heimfuhr.

Aber so ist das bei einem Con: Man schafft es nie, das gesamte Programm mitzuerleben. Es gibt immer viel zu viel zu tun – aber deswegen fährt man ja zu solch einer Veranstaltung. Der ColoniaCon 2024 lohnte sich auf jeden Fall!

09 Mai 2024

Die neue Macht

Als ich die ersten Seiten des Romans las, war ich sofort gefesselt. In seinem Manuskript zum aktuellen Band von PERRY RHODAN NEO schaffte es Olaf Brill schon, mich mit seiner Geschichte zu packen, obwohl ich sie theoretisch durch das Exposé schon kannte. Wie der Autor die Figur des Laumae – der Junge mit den blauen Haaren, den man auf dem Titelbild erkennen kann – einführt, ist eigenständig und gelingt ihm hervorragend.

Morgen erscheint »Die neue Macht« offiziell; an vielen Verkaufsstellen kann man Band 330 von PERRY RHODAN NEO aber schon kaufen. Damit eröffnen wir eine neue Handlungsstaffel, die den schönen Titel »Primat« trägt und zu weiten Teilen in der Milchstraße spielt: auf der Erde sowieso, aber auch auf anderen Welten der Lokalen Blase.

Der Auftakt von Olaf Brill sichert dafür die Grundlagen. Die Leserinnen und Leser lernen ja nicht nur Laumae und seine Bestimmung kennen, sondern sie erfahren auch einiges über die aktuelle Situation auf der Erde. Das alles hat mich gepackt – hoffen wir, dass es bei der Leserschaft ebenso sein wird!

08 Mai 2024

Die Phantom-Armada

Hubert Haensel hatte schon immer ein »Problem«, wenn er Romane für unsere Serie verfasste: Sehr oft lieferte er sehr viel Text. Manchmal musste man da in der Vergangenheit kürzen. Ich erinnere mich da an manche Diskussion in früheren Jahrzehnten.

Bei dem Roman, der in dieser Woche in den Handel kommt, entschieden wir uns gegen eine Kürzung. Ich meinte lapidar, dann müsse man halt »im Satz etwas machen«. Im gedruckten Exemplar sind die Seiten damit sehr eng bedruckt; im E-Book kann man sich das ja alles frei anpassen.

Inhaltlich zieht Hubert Haensel alle Register. Die Handlung spielt zu einem großen Teil an Bord des Raumschiffes LEUCHTKRAFT, es geht wieder um die Fragmente der Superintelligenz ES, aber auch um interne Machtspiele. Wer hat die Kontrolle über das Schiff der Kosmokraten, wer gibt die Befehle an Bord?

Wenn zu allem Überfluss gegnerische Raumschiffe auftauchen, zeigt sich, dass auch eine Kobaltblaue Walze an ihre Grenzen geraten kann … Diese vielfältige Handlung schildert Hubert Haensel mit viel Sinn fürs Detail – das hat mir wieder einmal sehr gefallen!

07 Mai 2024

Nekropole der Chenno

Als wir damit anfingen, die aktuelle Miniserie zu planen, brachte Kai Hirdt als Exposéautor sehr früh den Vorschlag ein, die Welt Chentap zum Ausgangspunkt für die zwölf Romane zu nehmen. Dort sollte es zum ersten Konflikt mit den Robotern kommen, die wir später als Androiden bezeichnen wollten, und dem Volk der Chenno wollten wir in diesem Roman eine wichtige Rolle geben.

Kai Hirdt plante rasch weiter. Die Chenno tauchen nicht nur einmal in unserer Serie auf, sondern mehrfach. Deshalb erscheint in dieser Woche der fünfte Band der Serie, den Marie Erikson geschrieben hat und der den Titel »Nekropole der Chenno« trägt.

Die Autorin schafft es darin, einige Figuren in immer größere Schwierigkeiten zu bringen, was mir echt gut gefallen hat. Und die Chenno, die ich anfangs als nicht sonderlich bedeutend einstufte, werden auf einmal immer wichtiger – eine schöne Entwicklung!

Das Titelbild dazu passt übrigens hervorragend. Dirk Schulz interpretiert eine Unterwasserstadt der Chenno auf seine Weise. Den tauchenden Siganesen finde ich sehr ansprechend; so kann man sich eine solche Figur vorstellen.

06 Mai 2024

Kleiner Perry als kostenloses Heft

An diesem Samstag stellen sich viele Comic-Fachgeschäfte im deutschsprachigen Raum in den Dienst des Gratis-Comic-Tages. Diese segensreiche Einrichtung gibt es seit vielen Jahren; im Rahmen eines solchen Tages geben die Comic-Verlage dabei kostenlose Hefte an die Kunden ab – eine schöne Aktion für den Handel, die das Augenmerk auf die Comic-Fachhändler richtet. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf Kinder-Comics, weshalb die Veranstaltung offiziell »Gratis Kids Comic Tag 2024« heißt.

Ich freue mich sehr darüber, dass auch »Der kleine Perry« als einer der Gäste an dieser Veranstaltung teilnimmt. Das schöne Heft aus dem Carlsen-Verlag enthält im Wesentlichen das erste Comic-Album, also »Das Geheimnis des Wanderplaneten« sowie einige redaktionelle Bestandteile – unter anderem ein Gewinnspiel.

Zur Geschichte muss ich sicher an dieser Stelle nicht so viel schreiben: Michael Vogt als Künstler und Olaf Brill haben eine wunderbare PERRY RHODAN-Variation geschaffen, die sich ausdrücklich an Kinder richtet, an der aber auch Erwachsene großen Spaß haben. Und dass es diesen Comic am Samstag, 11. Mai, dann bei vielen Händlern gibt, freut mich gleich doppelt.

(Informationen zum Gratis Comic Tag 2024 gibt es auf der entsprechenden Website. Dort kann man gleich sehen, welche Händler teilnehmen. Ich weiß, dass sogar einige Versandhändler mitmachen …)

03 Mai 2024

Mit deutlicher Verspätung

Dieser Tage erhielt ich bereits die aktuelle Ausgabe 114 der »SOL«; es wird also dringend Zeit, dass ich einige Zeilen über die die Ausgabe 113 schreibe. Immerhin habe ich diese am Maifeiertag endlich ausgelesen, nachdem ich seit Wochen kaum zur Lektüre gekommen bin. Aber wie immer schmökerte ich das Heft von vorne bis hinten durch.

Auf dem Cover ist Arndt Drechsler-Zakrzewski abgebildet. Der viel zu frühe Tod des Illustrators hat nicht nur die Redaktion und das Autorenteam schockiert, sondern auch die Fans erschüttert. Es gibt im Heft selbst einen Rückblick auf den Verstorbenen.

Den Schwerpunkt bildet allerdings die Perrypedia. Das Fan-Lexikon gibt es seit nunmehr zwanzig Jahren, und das muss entsprechend gefeiert werden. Zu Wort kommen verschiedene Menschen, die sich an der Perrypedia beteiligen, wodurch sich ein vielfältiges Bild ergibt.

Natürlich dürfen in dieser Ausgabe nicht die üblichen Beiträge fehlen: Vereinsinterna gehören ebenso dazu wie die Rezension der aktuellen PERRY RHODAN-Romane oder Berichte zu fannischen Aktivitäten und dem Hintergrund unserer Serie. Dabei gefiel mir das Interview mit Volker Castor am besten, dem Bruder des verstorbenen Schriftstellers Rainer Castor.

Wie immer ergibt sich so ein vielfältiges Heft, dessen Lektüre abwechslungsreich ist. Der Umfang beträgt 68 Seiten, die in einem professionellen Layout gehalten sind. Das Magazin wird zwar von Fans gemacht, hat aber einen hohen Anspruch an den Inhalt und an die Optik. Immer wieder lohnenswert!

(Die Ausgabe 113 kann man noch über den SpaceShop der FanZentrale bestellen und kaufen. Informationen gibt’s auf der entsprechenden Internet-Seite.)

02 Mai 2024

Ben, der Avatar und das Schreiben

Er ist Autor und Videoblogger, und er will beide Bereiche seiner Arbeit weiterhin betreiben: Ben Calvin Hary wird nach Band 3300 zwar als Exposéautor die PERRY RHODAN-Serie steuern, möchte aber seine Videos auch künftig produzieren. Ich hoffe sehr, dass das klappt, und das aktuelle Video ist ein gutes Beispiel dafür, warum ich das so sehe.

Es geht vordergründig um »Avatar«, also um die Trickfilm- sowie Realserie, nicht um den Kinofilm mit den blauhäutigen Außerirdischen. Die Serie kannte ich bisher nicht, und ich werde sie wohl auch nie ansehen – aber wie Ben sie darstellt und welche Überlegungen davon ableitet, finde ich sehr spannend. Der Autor zeigt nämlich, warum »Avatar« so erfolgreich ist und welche »Grundregeln« die Macher erfüllen.

Davon wiederum leitet er ab, wie er die PERRY RHODAN-Serie sieht und in welche Richtung er sie gern entwickeln möchte. Ben sieht sich als Autor, dem die Charaktere wichtig sind, mit denen er wiederum die Grundlagen für eine gute Geschichte setzen möchte. Ob und wie ihm das gelingt, wird man bald beurteilen können – in seinem Video zeigt er recht ausführlich, was ihn umtreibt und wie er plant. 

Das fand ich persönlich anregend und interessant. Dieses Video möchte ich deshalb allen empfehlen.

30 April 2024

Wettlauf der Unsterblichen

Mir ist völlig klar, dass der PERRY RHODAN-Band, den wir in dieser Woche veröffentlichen, nicht jedem Leser und jeder Leserin gefallen kann. Ich fand aber, dass Leo Lukas mit »Wettlauf der Unsterblichen« einen richtig starken Roman vorgelegt hat, der mich über die gesamte Strecke fesseln konnte. 

Da bin ich ganz der »Altleser«, der sich über Anleihen bei seinen frühen Leseerinnerungen freut, und gleichzeitig ein moderner Leser, der schon mitbekommen hat, dass sich die Science Fiction seit 1961 ein wenig verändert hat. Aber klar: Das ist eindeutig Geschmackssache.

Worum es geht, möchte ich an dieser Stelle nicht erzählen. Wer den Roman liest, wird es ja im Verlauf dieser Woche noch selbst bemerken. Ich bin sicher, dass »Wettlauf der Unsterblichen« im Verlauf der kommenden Tage kontrovers diskutiert werden wird – dann kann sich jeder Mensch selbst seine Meinung bilden.

Aber wir haben Perry Rhodan als Hauptfigur, was ich immer gut finde. Wir haben Perry Rhodan als einen mutigen Piloten, was er seit dem ersten Band unserer Serie ist. Und wir haben eine komplexe Entwicklung, die in der Leserschaft hoffentlich für einen »Aha«-Effekt sorgen wird.

Ich finde: Das ist eine gute Kombination!

29 April 2024

Exposébesprechung im April

In der vergangenen Woche besuchte ich wieder einmal Christian Montillon. Auch Ben Calvin Hary reiste an; wir haben beide jeweils rund eine Stunde Fahrt bis zu Christians Wohnort. In seinem Arbeitszimmer setzten wir uns zusammen und sprachen über die Exposés nach Band 3300.

Details zu unserer Besprechung folgen noch; natürlich plaudere ich dabei keine Inhalte aus. Was ich aber festhalten kann: Ben ist mit seinen Ideen schon sehr weit, was die Planung des Zyklus angeht. Christian unterstützt ihn mit seiner Sachkenntnis und Erfahrung, und dabei entstehen derzeit sehr viele Exposés und Datenblätter. Die Handlung steht bis Band 3349 sehr konkret fest – das gefällt mir sehr gut.

Zwischendurch unternahmen wir einen Spaziergang, bei dem wir uns über Ideen für das Marketing austauschten. Wir aßen gemeinsam mit der Familie zu Mittag, wir wurden mit Getränken und Leckereien versorgt. Als ich am frühen Abend den Heimweg antrat, war ich voll mit neuem »Input«. Eine schöne und wichtige Besprechung!

26 April 2024

Nieuw Amsterdam

Als ich das Exposé für den aktuellen Roman von Michael Marcus Thurner las, war ich von den Ideen sofort angetan. Ich mochte die Stadt, durch die sich die Hauptperson bewegen würde, und ich fand die Art, wie sich die Handlung entwickeln sollte, von Anfang an spannend und faszinierend. Mir war klar, dass ein solches Thema nicht allen Leserinnen und Lesern liegen würde, aber ich mochte es.

Der Roman gefiel mir dann ebenfalls. In »Nieuw Amsterdam« setzt der Autor die Welt, in der Perry Rhodan unterwegs ist, mit großer Freude am Detail in Szene. Wie das alles zusammenhängt und welche Funktion die jeweiligen Aufgaben haben, erweist sich im Verlauf der Geschichte – das Science-Fiction-Szenario mit starkem »Was-wäre-wenn«-Charakter fesselte mich von Anfang an.

Ich finde: Romane wie dieser zeigen, wie vielseitig unsere Serie ist. PERRY RHODAN bietet die unterschiedlichsten Facetten der Science-Fiction-Literatur an, konzentriert sich nicht nur auf eine Richtung, sondern liefert eine Bandbreite, die sich sehen lassen kann. Und ein Roman wie »Nieuw Amsterdam« demonstriert das in vielfältiger Weise.

25 April 2024

Protokoll einer Konferenz

Wo genau die Autorenkonferenz am 17. Mai 1974 stattfand, vermerkt das Protokoll nicht, das unter der nüchternen Bezeichnung »Protokoll der Rhodan-Besprechung« – ohne den Vornamen der Figur – verschickt wurde. Verantwortlich für das Protokoll war Hans Kneifel, der es am 21. Mai verfasste und es nicht unterlassen konnte, an der einen oder anderen Stelle ironisch zu formulieren.

Diskutiert wurde über viele grundsätzliche Themen. Es ging um die PERRY RHODAN-Serie, die seit einiger Zeit neu ausgerichtet wurde und ab Band 700 noch stärker verändert werden sollten. Dazu lieferten die Autoren teilweise sehr weitgehende Ideen. Die Idee, die Menschheit gefühlsarm werden zu lassen, war zu diesem Zeitpunkt übrigens bereits fixiert.

Es wurde über Details diskutiert (Dirk Hess brachte den »Stahlfraß« ein, der Schiffe befallen sollte), aber auch Grundsätzliches angesprochen (wie sollte man mit den Mutanten umgehen?) Auch die ATLAN-Serie stand in der Diskussion; hier ging es um die weitere Ausrichtung. Sogar die Fantasy-Serie DRAGON wurde offensichtlich als Beispiel für neue Exposés und eine neuartige Autorenplanung herangezogen …

24 April 2024

Scherben des Wissens

Rüdiger Schäfer ist einer der zwei Autoren, die seit einigen Jahren für die Steuerung unserer Serie PERRY RHODAN NEO verantwortlich sind. Zusammen mit Rainer Schorm schreibt er die Exposés und Datenblätter, gemeinsam sorgen sie dafür, dass den Autorinnen und Autoren die wesentlichen Grundlagen für Romane bereitgestellt werden. Aber selbstverständlich verfasst er auch selbst Romane verantwortlich, die sich bei den Leserinnen und Lesern meist großer Beliebtheit erfreuen.

In dieser Woche kommt mit »Scherben des Wissens« sein aktueller Beitrag für die Serie in den Handel. Damit schließt der Autor die laufende »Catron«-Handlungsstaffel ab. Perry Rhodan selbst wird wieder einmal zu einer zentralen Figur: Der Terraner muss darüber entscheiden, wie es in der Galaxis M 87 weitergeht und welche Rolle die Wesenheit namens Catron dabei spielen wird.

Der Autor führt viele offene Fäden der Handlungsstaffel zu einem Ende, lässt aber bewusst einige Fragen offen. So viel möchte ich andeuten: Es sind Hinweise, die auf die kommende Staffel neugierig machen sollen …

23 April 2024

Willkommen in Menschenstadt

Als ich das Motiv sah, das Dirk Schulz für Band vier unserer aktuellen Miniserie gemalt hatte, war ich völlig begeistert. »Willkommen in Menschenstadt« zeigt eine dynamische Frau in einem futuristischen Umfeld. Sie hat offensichtlich ein Problem, das sie nur mit einer Schusswaffe lösen kann.

Das Bild passt hervorragend zu dem Roman, den Jacqueline Mayerhofer für PERRY RHODAN-Androiden geschrieben hatte. Die Autorin hat im Verlauf der Jahre einige Texte veröffentlicht, als Selfpublisherin und für diverse Verlage. Nach einer STELLARIS-Kurzgeschichte hat sie nun den ersten Roman für eine unserer Serien verfasst.

Ich fand die Zusammenarbeit mit ihr war sehr professionell und angenehm. Wenn sie sich nicht wehrt, kann die Autorin bestimmt mal wieder mit einem Roman an einer unserer Serien mitwirken.

In »Willkommen in Menschenstadt« spielt die Person eine wichtige Rolle, die man auf dem Titel sieht. Die andere wichtige Figur des Romans ist Perry Rhodan selbst: Der erfahrene Terraner schlägt sich mit einer engagierten Ermittlerin durch eine Welt, in der einiges nicht so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint …

22 April 2024

Exposés nach Band 3300

In diesen Tagen beschäftige ich mich oft mit dem kommenden PERRY RHODAN-Zyklus, der mit Band 3300 beginnen wird. Bis zu seiner Veröffentlichung vergeht gar nicht mehr so viel Zeit – am 15. November 2024 kommt er in den Handel. 

Welchen Titel er tragen wird und um welche Inhalte es geht, werden wir zu gegebener Zeit bekanntgeben. Auch welchen Innenteil wir produzieren werden und wie das Titelbild aussehen wird, geben wir rechtzeitig bekannt.

Ben Calvin Hary entwickelt in diesen Tagen Exposés und schon sehr detaillierte Datenblätter, mit denen wir bereits arbeiten. Christian Montillon steht ihm zur Seite, wenn er nicht gerade an den Exposés für den noch laufenden »Fragmente«-Zyklus mitwirkt.

Und ich beschäftige mich mit großer Fasziniation mit den Ideen und Exposés, die mir Ben Calvin Hary schickt. Wie sieht das neue Raumschiff aus, das eine wichtige Rolle spielen wird? Welche unheimliche Begegnng steht am Anfang des neuen Zyklus? Ich glaube, da kommt etwas auf uns zu, das ich sehr spannend finden werde ...

18 April 2024

Sturm auf Graugischt

Aus der Serie »1000 Bände zurück«


Im März 2005 veröffentlichten wir den PERRY RHODAN-Roman »Sturm auf Graugischt«, der von Hubert Haensel verfasst wurde. Das ist genau tausend Bände her, und ich erinnere mich noch gut an die Vorgeschichte: Eigentlich hätte Arndt Ellmr den Roman schreiben müssen, zumindest wurde das Exposé auf ihn ausgestellt. Aus terminlichen Gründen sprang Hubert Haensel ein.

Auf der ersten Seite des Exposés fasste Robert Feldhoff als Exposéautor die Handlung sehr grob zusammen: »Der Motoklon Hundertneun wird im Demyrtle-System untersucht – während unter den Toron Erih ein Verräter die Preisgabe der Koordinaten Graugischts vorbereitet ...« Damit wird auf einen Schlag klar, dass sich ein Exposé nicht an potenzielle Neuleser richtet, sondern an erfahrene Autorinnen und Autoren, die aufgrund solcher Angaben einen spannenden Roman verfassen müssen.

Das gelang Hubert Haensel sehr gut. Seine Erzählweise ist dynamisch; die Handlung spitzt sich weiter zu, und die Elemente von Military-SF, die der Autor einsetzt, wirken sehr glaubwürdig. Er ist in gewisser Weise typisch für die Entwicklung des »Sternenozean«-Zyklus: anfangs mit starken Phantastik-Elementen, in der zweiten Hälfte dann wesentlich actionhaltiger.

17 April 2024

Auf der Transitwelt

Wie es wohl ist, sich in einem fremden Universum aufzuhalten, in dem zumindest teilweise andere Naturgesetze gelten? Das ist eine der Fragen, die sich Perry Rhodan und seine Begleiter in den aktuellen PERRY RHODAN-Bänden stellen. In ihrem Roman »Auf der Transitwelt« lässt Susan Schwartz den Terraner allerdings auf einen Außerirdischen treffen, dessen Verhaltensweise manchmal an manche Menschen erinnert.

Dabei geht es immer noch darum, dass Perry Rhodan ein Fragment von ES sucht, das er in die Milchstraße bringen möchte. Er hat mächtige Gegenspieler, und er braucht Verbündete. Aus diesem Grund muss er sich in einem fremden Universum also durchaus auf Leute einlassen, die ihm ansonsten wesensfremd sein dürften …

16 April 2024

Teamtagung im April

Am heutigen Dienstag sind die Kolleginnen und Kollegen der PERRY RHODAN-Redaktion nicht an ihren gewöhnlichen Arbeitsplätzen, zumindest nach neun Uhr nicht mehr: Wir veranstalten eine Teamtagung, zu der wir uns nicht in den Räumlichkeiten des Verlags zusammensetzen, sondern in einem Besprechungsraum außerhalb. Dort werden wir weniger durch das Telefon und dringende Termine abgelenkt.

Zentrales Thema sind Interna: Wir schauen uns die Abläufe in unserem Team genau an und versuchen diese zu verbessern. Seit dem vergangenen Sommer sind schließlich drei neue Kolleginnen im Team, und deren Erfahrungen und Kenntnisse müssen wir mit den Erfahrungen und dem Wissen des bisherigen Teams auf eine Wellenlänge bringen.

Über die Inhalte unserer Romane sprechen wir nicht. Vielleicht geht es um neue Projekte und Ideen – das muss man sehen. Aber selbstverständlich stehen der kommende Jubiläumsband 3300 und die Aktionen zu diesem Roman auch auf der Agenda.

15 April 2024

Eine Fanzine-Ära geht zu Ende

Ein Vierteljahrhundert lang gab Erich Herbst das Fanzine »Ellerts Stammtisch-Post« heraus, im Allgemeinen als »ES-Post« abgekürzt. Das Fanzine kostete nichts, wurde als Kopie beim PERRY RHODAN-Stammtisch München verteilt und konnte als PDF-Fanzine abonniert werden; dann bekam man es per Mail geschickt.

Ob und wie die Publikation weiterlaufen wird, weiß kaum einer. Die aktuelle Ausgabe 304 erschien am 4. April 2024, ich las sie erst dieser Tage, und in ihr ist nicht klar, wie es weitergehen wird. Erich Herbst führt Gespräche mit Personen, die das Fanzine übernehmen wollen – ich hoffe auf eine möglichst rasche Nachfolgeregelung.

Dass er nach 25 Jahren aufhören möchte, kann ich verstehen. Das Fanzine habe ich stets gern gelesen. Klar, es berichtet über meine Arbeit, zu der ich gelegentlich andere Einblicke habe – trotzdem fand ich jede Ausgabe lesenswert: viele Informationen, ein wenig Tratsch und Klatsch, einige augenzwinkernde Ergänzungen ...

Hoffen wir für die »ES-Post« auf eine gute Zukunft! Und Erich Herbst sei an dieser Stelle öffentlich »danke« für das jahrzehntelange fannische Engagement gesagt!

12 April 2024

Sternweiser

Unsere Science-Fiction-Serie erweist sich seit ihren Anfängen als sehr vielseitig. Man findet in ihr Romane voller Action, ebenso komische und skurrile Geschichten, philosophische Betrachtungen oder die Darstellung kosmischer Phänomene. Diese Vielseitigkeit sieht man auch bei dem Band, der in dieser Woche in den Handel kommt: »Sternweiser« stammt von Oliver Fröhlich und spielt auf zwei Handlungsebenen – wenn man das so sagen kann.

Es gibt eine Handlung, die in der Gegenwart der Serie angesiedelt ist. Perry Rhodan und seine Gefährten sind auf einer fremden Welt unterwegs, er lernt neue Dinge kennen – und der Terraner ist immer noch auf der Suche nach einem Fragment der Superintelligenz ES.

Faszinierend fand ich die parallele Handlung, die weitestgehend in der Vergangenheit spielt und einen sehr großen Zeitraum umfasst. Sie erzählt von einem Volk und seiner Geschichte, sie zeigt Entwicklungen an Personen und an einer Kultur auf. Solche Szenen lese ich nach wie vor mit großer Begeisterung – der Autor hat hier einen »kosmischen Roman« verfasst!

11 April 2024

Storyboard zum digitalen Design

Im Sommer 2002 arbeiten die Kreativen im Umfeld der Firma Casascania mit Hochdruck an einer geplanten Verfilmung der PERRY RHODAN-Serie. Unter anderem wurde ein Storyboard entwickelt, das als Grundlage für einen Teaser dienen sollte. Damit wollte man das digitale Design zeigen, das in Zusammenarbeit mit der Filmhochschule in Ludwigsburg erstellt wurde.

Das Storyboard, von dem sich eine Kopie in den Archiven der Redaktion befindet, zeigt auf knapp zwanzig Seiten mit Skizzen und wenig Text eine Mischung aus Information und Action. Unter anderem sieht man den Mausbiber Gucky und ein gläsernes Raumschiff – damit ist die SOL gemeint, die man sich bei der Casascania als glitzerndes Glasmobil vorstellte.

Letztlich wurde ein Teil dieser Szene auch umgesetzt. Es entstand ein sehr kurzer Film, eine Zeichentrick-Sequenz, die einen Kampf zwischen Gucky und einem fremdartigen Außerirdischen zeigte. Die Filmleute fanden das stark, in der Redaktion herrschte eher Skepsis vor. Aber als Grundlage für weitere Schritte wirkte alles doch interessant genug ...

10 April 2024

Der Jahrtausendirrtum

Als mir Dietmar Schmidt den Arbeitstitel seines Romans vorschlug, war ich davon sofort begeistert. »Der Jahrtausendirrtum« – das klang stark, fand ich, und es passte zum Inhalt seines Romans.

Ich gestehe, dass wir intern ein wenig darüber diskutierten, ob wir das Wort mit Bindestrich schreiben sollten oder ohne. Laut aktueller Rechtschreibung ist der Bindestrich hier falsch, aber manchmal setzt man ja einen solchen Strich, damit ein Wort besser lesbar ist. (Und damit gab ich hoffentlich einen kleinen Einblick in die Details bei der Titelfindung eines Romans …)

»Der Jahrtausendirrtum« kommt diese Woche in den Handel, es ist bereits der dritte Band unserer aktuellen Miniserie PERRY RHODAN-Androiden. Eine Handlungsebene beschäftigt sich mit Perry Rhodan und dessen aktuellen Abenteuern. Auf einer anderen Ebene spielt aber Aurelia Bina eine wichtige Rolle – dabei handelt es sich um einen Roboter, der sich als weiblich versteht und auf der Seite der Menschheit steht. Das ist bei einem Konflikt zwischen Menschen und Androiden besonders knifflig …

09 April 2024

Konstrukteure des Zentrums

Das Motiv, das Dirk Schulz für das Titelbild des aktuellen Romans von Rainer Schorm gewählt hat, gefällt mir sehr. Es handelt sich um eine starke Interpretation einer Beschreibung – die beiden Aliens, die der Künstler auf dem Bild zeigt, habe ich mir beispielsweise anders vorgestellt, aber ich mag, wie er die beiden ins Bild rückt. Eine solche Arbeit ist für mich letztlich wieder ein Beleg dafür, wie unterschiedlich wir alle »ticken« und wie wenig sich manchmal die Bilder gleichen, die wir im Kopf haben.

Der Roman trägt den Titel »Konstrukteure des Zentrums«, und in ihm behandelt Rainer Schorm ein kosmisches Thema. Der Exposéautor gibt tiefe Einblicke in die Geschichte eines Sternenreiches und die Selbstüberschätzung seiner Bewohner angesichts einer großen Gefahr. Die Handlung umspannt einerseits große Zeiträume, konzentriert sich aber immer wieder auf eine klare Erzählperspektive im »Hier und Jetzt« der Serie.

Ich mochte es schon früher, wenn die PERRY RHODAN-Serie diese kosmischen Bögen spannte und zeigte, wie sich Geschichte über Äonen hinweg entwickelt. Bei PERRY RHODAN NEO haben wir solche Sequenzen nicht so oft – umso schöner, dass es hier so gut geklappt hat!

08 April 2024

Ein trauriges Jubiläum

Ein Logbuch der Redaktion

Blickt man auf die Geschichte der PERRY RHODAN-Serie zurück, kann man von einigen Autoren sagen, dass sie die Serie entscheidend beeinflusst haben. Selbstverständlich ist unsere Serie das Ergebnis von engagierter Teamarbeit, und jeder einzelne Roman trägt zum Gesamtwerk bei – trotzdem sind es einzelne Werke, die besonders herausstechen, und einzelne Autorinnen und Autoren, die unseren Serienkosmos stark geprägt haben.

Vor allem für die ersten tausend Bände sind es drei Namen, ohne die man PERRY RHODAN kaum »denken« könnte. Ich meine damit K. H. Scheer, der die Exposés schrieb und von dem die Konzeption der Raumschiffe und vieler Figuren stammte, Clark Darlton, ohne dessen träumerische Phantasie es weder Superintelligenzen noch Mutanten in diesem Ausmaß gäbe, und William Voltz, der vor allem in den 70er-Jahren die Serie stark prägte.

Voltz wurde am 28. Januar 1938 geboren und starb am 24. März 1984. Das ist genau vierzig Jahre her – und dieses traurige Jubiläum bewegt mich dazu, dieses Logbuch zu schreiben. Ich weiß nämlich noch gut genug, wie schockiert ich war, als ich von dem plötzlichen Todesfall erfuhr.

Die Nachricht verbreitete sich, mit rasender Geschwindigkeit in der deutschsprachigen Science-Fiction-Szene, obwohl es zu der Zeit kein Internet gab. Bevor man etwas zu dem Thema in gedruckter Form – etwa auf der Leserkontaktseite oder in einer Fan-Zeitschrift – lesen konnte, wurde telefoniert oder in persönlichen Briefen die Nachricht verbreitet. Auch ich bekam damals einen Anruf, der den Tenor »hast du das schon gehört?« hatte.

William Voltz war für die PERRY RHODAN-Leser mehr als nur ein Autor. Er hatte als »Willi« jahrelang die Leserkontaktseite gestaltet, seine Romane wurden geliebt, und die Art und Weise, wie er sich auf Veranstaltungen gab, fanden die Fans großartig.

Unvergessen bleibt sicher allen, die dabei waren, der Moment, als er im Oktober 1980 in Mannheim auf die Bühne des Kongresszentrums Rosengarten trat und den WeltCon mit »Liebe Terraner!« eröffnete. Damals bewies ein donnernder Applaus, wie sehr er die Empfindungen der Con-Besucher traf.

Als Autor hinterließ Voltz schon früh seine Spuren im PERRY RHODAN-Kosmos. Er wohnte nur wenige Kilometer von K. H. Scheer entfernt, und als er noch ein junger Schriftsteller war, förderte ihn der erfahrene Exposéautor. Bei den vielen Gesprächen, die die beiden führten, flossen schon früh Voltz-Ideen in die Handlung ein.

Der Autor setzte mit seinen Figuren starke Akzente. Captain Don Redhorse und sein Team waren für mich die Helden des »Meister der Insel«-Zyklus; später war es vor allem Alaska Saedelaere, der Mann mit der Maske, der mich faszinierte. Diese Charaktere waren eigensinnig, sie blieben im Gedächtnis der Leser hängen – würde man heute eine Umfrage nach beliebten Figuren der Seriengeschichte machen, kämen diese sicher auf die vorderen Plätze.

Spätestens als Voltz mit seinen Exposés die Serie steuern konnte, gestaltete er sie um. Die PERRY RHODAN-Serie nach Band 700 war völlig anders als zuvor. Nicht mehr die klassischen Konflikte standen im Vordergrund, es ging vor allem um die Suche der Menschen nach ihrem Platz im Kosmos. Superintelligenzen und andere höhere Wesen tauchten auf, die Romane wurden komplexer und setzten mehr auf Charaktere.

Voltz beeinflusste und veränderte die PERRY RHODAN-Serie nicht nur durch seine Exposés und Romane, sondern auch durch seine Persönlichkeit. Das merkten die Leser, und deshalb war er so beliebt. Vor vierzig Jahren starb er – ein immer noch junger Autor auf dem Höhepunkt seines Schaffens.

Ohne William Voltz und seine Arbeit würde unsere Serie anders aussehen. Vielleicht würde es sie auch nicht mehr geben – das weiß ich nicht. Aber er hat sie in einem Ausmaß modernisiert, das er vielleicht selbst nicht überblicken konnte.

William Voltz war einer der wichtigsten PERRY RHODAN-Autoren. Sein Tod vor vierzig Jahren riss eine große Lücke. In Gedanken verneige ich mich vor ihm und seiner Lebensleistung.

(Dieses Logbuch wurde am 24. März 2024 auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Serie veröffentlicht. Hier wird es aus Gründen der Dokumentation nachgereicht.)

26 März 2024

Osterpause

Der Redakteur macht einige Tage frei. Konkret: Über die Ostertage bin ich nicht in der Arbeit. Ich pflege in dieser Zeit auch nicht diesen Blog hier.

Konkret heißt das: Der PERRY RHODAN-Redaktionsblog pausiert. Am 8. April 2024 geht es weiter. So ist der bisherige Plan.

25 März 2024

Festung der Loower

Lia Tifflor ist Ärztin, ihren Dienst übt sie an Bord des riesigen Raumschiffs BASIS aus. Auf dem Titelbild des kommenden Romans unserer Serie PERRY RHODAN NEO ist sie zu sehen. Dirk Schulz setzte diese Hauptnebenfigur – oder wie immer man sie korrekt bezeichnen müsste – sehr gut in Szene, finde ich, wenngleich diese Szene eher ruhig wirkt.

Im Roman selbst geht einiges in und um Lia Tifflor vor; sie wird gewissermaßen von »inneren Dämonen« geplant. Damit ist die eine Handlungsebene des Romans gut umrissen, der diese Woche erscheint. Er trägt den Titel »Festung der Loower« und wurde von Marie Erikson und Michael Tinnefeld gemeinsam verfasst. Damit ist dieser Roman übrigens die erste Mitwirkung Michaels an unserer Serie; weitere werden folgen, hoffe ich.

Die andere Handlungsebene erzählt von Perry Rhodan und seinen Gefährten. Mit einer kleinen, sehr bunten Truppe ist der Terraner auf der Oberfläche einer exotischen Welt unterwegs. Dabei müssen sie allerlei Gefahren überstehen und vor allem zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammenwachsen. Spannend und abwechslungsreich!

22 März 2024

Von E-Books, Verträgen und anderen Verlagsquerelen

Der Freitag war in diesem Jahr der einzig »echte« Tag auf der Leipziger Buchmesse. Mit meiner Kollegin Anika Nowag war ich in verschiedenen Hallen unterwegs. Während sie sich beispielsweise auch Vorträge anhörte, besuchte ich andere Verlage, sprach zwischen den Ständen mit Leuten, die ich kannte und mehr aus Zufall traf, und hatte auch den einen oder anderen Termin.

Mit Verlagskollegen unterhielt ich mich beispielsweise über die Situation im E-Book-Geschäft, wo nicht alle so optimal läuft, wie es sein könnte. Wir sprachen darüber, welche Bücher sich derzeit gut oder weniger gut verkaufen, was zum Trend werden könnte und was sich derzeit praktisch gar nicht verkauft.

Gespräche mit Autorinnen und Autoren hatten andere Themen, was in der Natur der Sache liegt. Es ging dabei eher um Inhalte und Planungen, gelegentlich auch um sprachliche Details oder ganz allgemein um einen Gedakenaustaush. In Leipzig trifft sich letztlich »alles und jeder«, und das mag ich sehr.

Ob es dabei Ergebnisse für die PERRY RHODAN-Serie gibt, weiß ich noch nicht. Manches klappt nicht, manches braucht seine Zeit. Aus diesem Grund schreibe ich hier nicht über die Details – das mache ich dann, wenn etwa spruchreif ist.

21 März 2024

Von Mangas zu Androiden

Der erste Tag auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse begann mit einem Besuch der Manga- und Comic-Ecke, wo am Donnerstag noch nicht so viel los war. Die Stände waren schön, es wurden Unmengen von Dingen angeboten: Klamotten und Zierschwerter, Comics und künstliche Autoren, Bücher und Plakate – sehr interessant, sehr umfangreich.

Der Abend endete in einer Pizzeria in der Innenstadt. Unter anderem unterhielt ich mich mit Stefan Pannor – er betreut als Lektor unsere aktuelle Miniserie PERRY RHODAN-Androiden – über die Arbeit an den Romanen. Wir sind uns nicht in allen Punkten immer einig, aber das muss ja auch nicht sein. Einig sind wir uns darin, dass wir eine möglichst gute und spannende Miniserie möchten ...

20 März 2024

Leipzig im Visier

Es sind nur noch wenige Stunden, dann fahre ich zur diesjährigen Leipziger Buchmesse. Seit ich sie 1997 zum ersten Mal besuchte, bin ich regelmäßig auf dieser Veranstaltung anzutreffen. (Einmal fiel ich aus, weil ich erkrankt war. Und in der Pandemie-Zeit fand die Messe nicht statt.) In all den Jahren genoss ich es stets, in Leipzig meine Gespräche zu führen.

Meine Kollegin Annika Nowag und ich vereinbaren in diesen Stunden die letzten Termine, bevor wir auf die Reise gehen. Es gibt leider 2024 keinen eigenen Messestand für PERRY RHODAN. Wir können also nirgends unsere aktuellen Produkte zeigen und mit Messebesuchern am eigenen Stand ins Gespräch kommen. Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern.

Wir werden uns trotzdem nicht langweilen. Meine Marketing-Kollegin und ich besuchen andere Verlage, wir treffen uns mit Künstlern, Autorinnen und Autoren sowie Lektoren. Erfahrungsgemäß entwickeln sich viele Gespräche aus zufälligen Begegnungen. Ich betrachte unsere Reise nach Leipzig vor allem als Gelegenheit, bereits bestehende Netzwerke zu nutzen und sie auszubauen.

18 März 2024

Iluntasunas Hammer

Ein außerirdisches Wesen blickt einem direkt ins Gesicht, wenn man den PERRY RHODAN-Band dieser Woche in die Hand nimmt. In meinen Augen ist das ein starkes Motiv. Für das Titelbild zeichnet Dominic Beyeler verantwortlich, den Roman mit dem durchaus kniffligen Titel »Iluntasunas Hammer« schrieb Leo Lukas.

Der Autor hatte sichtlich seine Freude daran, eine Metropole zu schildern, in der es von unterschiedlichsten Außerirdischen nur so wimmelt. Als Hauptfigur hat er immerhin Perry Rhodan, und der Terraner ist ja bekannt dafür, dass er auch unter widrigsten Bedingungen in der Lage ist, sich Freunde und Unterstützer zu verschaffen. Gut, dass ihm diese Gabe nicht verlorengeht, während er sich in einem fremden Universum aufhält!

Mir hat bei der Lektüre des Manuskripts gefallen, wie der Autor das Hundertmondereich beschreibt. Es ist eine Kultur, die unglaublich fragmentiert erscheint, mit zahlreichen »kleinen Kulturen«, die sich mehr oder weniger freiwillig mit einer Verwaltung abfinden. Das scheint gut zu klappen – aber natürlich ist auch auf einer solchen Welt mit einer solchen Metropole, wie sie der Roman zeichnet, nicht alles so einfach ...