31 Juli 2024

Die Krone des Seins

Endspurt bei unserer aktuellen Miniserie: Diese Woche kommt der elfte von zwölf Romanen von PERRY RHODAN-Androiden in den Handel. Marie Erikson schrieb »Die Krone des Seins« und steuerte damit ihren dritten Roman bei. Damit ist die Autorin für ein Viertel der Serie verantwortlich, was ich sehr respektabel finde. Man kann also sagen, dass Marie Erikson der Serie ihren Stempel aufgedrückt hat. 

Die Autorin geht inhaltlich ein gewisses Risiko ein: So haben wir Perry Rhodan noch nie erlebt, denke ich. Die Hauptfigur unserer Serie verändert sich für einige Zeit und verhält sich nicht mehr so, wie wir es gewohnt sind. (Mehr kann ich an dieser Stelle nicht verraten.)

Mir gefiel sehr gut, wie sich die wesentlichen Figuren unserer Miniserie in diesem Roman weiter entwickeln – das ist spannend erzählt und hat mich bei der Lektüre des Manuskripts gefesselt. Das sollte sich, so hoffe ich, dann auch auf die Leserinnen und Leser übertragen …

30 Juli 2024

Der Inquästor

Wie sieht eigentlich ein Rhoarxi aus? Die Angehörigen dieses Volkes tauchen erstmals in der ATLAN-Serie auf, als wir diese in den Nuller-Jahren erneut in den Handel brachten. Nun haben sie einen Auftritt in unserer Serie PERRY RHODAN NEO, und da bot es sich an, ein solches Wesen auf das Titelbild eines Romans zu hieven.

Dirk Schulz setzte einen erwachsenen Rhoarxi um, dazu ein neugeschlüpftes Rhoarxi-Kind. Mir gefällt diese ruhige und stimmungsvolle Darstellung sehr gut: Sie ist ein wenig fremdartig, sie wirkt eher gelassen, und sie passt wunderbar zu dem Roman, den sie illustriert.

Den Roman selbst schrieb Rüdiger Schäfer. Der Autor kennt sich mit den klassischen Rhoarxi aus, und man kann davon ausgehen, dass es ihm eine große Freude machte, sie bei PERRY RHODAN NEO neu in Erscheinung treten zu lassen.

Sein Roman trägt den Titel »Der Inquästor« und erzählt vom Innenleben der Lordrichter – und von der aktuellen Situation in der Milchstraße. Eine ungewöhnliche Kombination, wie ich finde, die der Autor gut meistert!

26 Juli 2024

Totenfest des Tassparen

Eine Geschichte auf unterschiedlichen Zeitebenen präsentiert Kai Hirdt im PERRY RHODAN-Roman dieser Woche. »Totenfest der Tassparen« erscheint offiziell am heutigen Tag. Das Titelbild von Dirk Schulz zeigt unter anderem einen zornigen Mausbiber.

Der Autor erzählt, wie Gucky in eine Intrige verwickelt wird und am Ende mit einem wagemutigen Sprung in die Ferne aufbricht. Auf einer anderen Handlungsebene erfahren die Leser mehr über eine kosmische Geschichte, die dazu führt, dass die Tassparen überhaupt in die Lokale Gruppe der Galaxien gekommen sind.

Mir hat beides gut gefallen: die Action auf der Gucky-Ebene, aber auch der melancholisch anmutende Blick in die Vergangenheit. Wer den klassischen Sense Of Wonder schätzt, der zur PERRY RHODAN-Serie seit ihren Anfängen gehört, dem sollte dieser Roman ebenso gefallen.

25 Juli 2024

Die Fliegenden Rochettes

Aus der Serie »1000 Bände zurück«

Ein PERRY RHODAN-Doppelband, der zumindest zum Teil in Wien spielt – das war für Leo Lukas gewissermaßen ein Heimspiel. Als erster der zwei Bände kam am 27. Mai 2005 der Roman »Die Fliegenden Rochettes« in den Handel. Dirk Schulz lieferte ein Titelbild, das Mondra Diamond – immerhin eine ehemalige Zirkusartistin – in Aktion zeigt. Im Roman selbst konnte der Autor eine spannende Widerstandsaktion schildern.

Bei seinem Exposé stellte Robert Feldhoff einige Hinweise an den Anfang. Einer davon schien damals besonders wichtig zu sein: »Das Exposé arbeitet in den Doppelband den Elefanten Norman ein«, formulierte der Autor. »Was zahllose Leser zweifellos nicht leiden können, andere aber lieben …« Fürsorglich fügte er hinzu: »Wenn der Autor Norman ebenfalls hasst, kann er ihn ›beseitigen‹.«

Mir gefielen damals beide Romane. Leo Lukas brachte spannende Action und schräge Komik gleichermaßen ein. Seine Darstellung der Erde im Jahr 1333 Neuer Galaktischer Zeitrechnung hatte augenzwinkernde Beschreibungen – so gibt es in dieser Zukunft den Prater noch –, brachte darüber hinaus die Handlung des »Sternenozean«-Zyklus gut voran.

24 Juli 2024

Wir basteln eine Leseprobe

Mittlerweile dürfte sie im Druck sein, die Produktion läuft also in ihrer Schlussphase: Es gibt zum Start in den kommenden Zyklus eine Leseprobe im kleinen Format. Ab dem Spätsommer wird sie in Umlauf gebracht. Sie soll auf den »PHOENIX«-Zyklus aufmerksam machen und den ersten Roman des neuen Zyklus vorstellen.

Selbstverständlich gibt es die Leseprobe auch in digitaler Form. Die Erfahrung lehrt aber, dass Menschen gerne etwas in der Hand haben, um darin zu blättern. Sogar Leute, die nur E-Books lesen, nehmen sich eine gedruckte Leseprobe gern vor. Sie soll Stammleser und potenzielle Neuleser ansprechen – schauen wir mal, ob und wie das gelingt.

Warum ich an dieser Stelle noch kein Titelbild präsentiere? Weil das zu viel verraten würde. Im August gibt es mehr zu sehen und zu lesen – versprochen!

23 Juli 2024

Die BASIS startet nach M 87

Ein nach Monaten nachgereichtes Logbuch der Redaktion

Ungewöhnliche Ideen sind nichts Neues für Leute, die sich mit der Science Fiction beschäftigen, ob in Film oder Roman, Fernsehserie oder Computerspiel, Comic oder Hörspiel. Außergewöhnlicher als die herkömmliche Realität sind sie auf jeden Fall, vielleicht sogar so weit entfernt, dass sie fast schon zu phantastisch sind.

Aber das ist die Science Fiction in all ihren Facetten: Sie ist ein Spiel mit den Wirklichkeiten und gleichzeitig der Versuch, Spekulationen über eine mögliche Zukunft, über eventuelle Kulturen oder allerlei Phänomene aufzustellen. Die phantastische Welt, die auf einer wissenschaftlichen oder zumindest nachvollziehbaren Grundlage basieren muss – sonst wäre es Fantasy und keine Science Fiction –, sollte auf ihre Weise geschaffen sein, dass sie so fasziniert, dass man gewissermaßen in sie eintaucht.

Dabei gibt es Ideen, die häufig auftauchen und über Jahrzehnte hinweg in immer neuen Varianten veröffentlicht werden. Einige davon wurden auch in der langen Geschichte der PERRY RHODAN-Serie verarbeitet und tauchten dort in verschiedenen Bereichen auf.

Bei PERRY RHODAN NEO, der modernen Variante der klassischen Romane, werden diese Ideen mit aktuellen Erkenntnissen aus verschiedenen Bereichen vermengt und zu neuen Geschichten entwickelt. Die Autorinnen und Autoren griffen so Elemente aus den unterschiedlichsten Zyklen auf und stellten sie in einen anderen Zusammenhang.

Sie definierten gewissermaßen das Universum neu: Aus den grobschlächtigen Springern wurden eher sanfte Mehandor, die Meister der Insel erhielten eine andere Geschichte, und die echsenähnlichen Topsider wurden mit einer faszinierenden Kultur versehen.

Und das zeigt sich auch bei der kommenden Staffel, die wieder zehn Bände umfassen wird. Mit »Catron« bricht die Serie zu einer fernen Galaxis auf, während ein Schauplatz entwickelt wird, von dem man so noch nie gelesen hat. Darüber hinaus wird eine Idee aufgegriffen, die zu den Grundbestandteilen der Science Fiction gehört: die einer Künstlichen Intelligenz, die immer weiter gewachsen ist und mittlerweile monströse Züge angenommen hat.

Der Name dieser KI lautet Catron, der Name des künftigen Schauplatzes ist M 87.

Wer sich darunter nichts vorstellen kann. M 87 ist eine Galaxis, die von den Astronomen unserer Zeit aus verschiedenen Gründen sehr intensiv beobachtet wird. In ihrem Zentrum existiert ein gigantisches Schwarzes Loch, und es gibt einen mysteriösen Strahl, der von diesem Zentrum ausgeht – beides kann man mithilfe von Teleskopen von der Erde aus beobachten.

M 87 ist mehr als fünfzig Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Galaxis ist riesig, sie wird von zahlreichen Kugelsternhaufen umgeben. Soweit stimmen die Angaben der »echten« Astronomie mit jenen überein, die wir in PERRY RHODAN und dann auch in PERRY RHODAN NEO fixiert haben. Dass es in M 87 aber eine Wesenheit gibt, die sich Catron nennt und mysteriöse Ziele verfolgt, ist neu.

In den zehn Romanen der kommenden Staffel schildern die Autorinnen und Autoren die wagemutige Reise. Perry Rhodan und seine Gefährten fliegen mit der BASIS nach M 87. Sie wollen die dort lauernde Gefahr beseitigen – oder zumindest herausfinden, wie man ihr Widerstand leisten kann.

Es ist eine verzweifelte Reise: Man weiß, dass es eine große Gefahr gibt, kennt aber noch nicht ihre Macht und ihre Fähigkeiten. Ob das gutgehen kann? Den Menschen an Bord ist klar, dass sie auf eine riskante Reise gehen, sie wissen aber auch, dass diese Reise sein muss.

Für die Exposés der kommenden »Catron«-Staffel zeichnen wieder Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm verantwortlich, den ersten Roman der Staffel verfasste Rüdiger Schäfer selbst. Darin erzählt der Autor vom Aufbruch eines riesigen Raumschiffs, der BASIS, und von seiner Ankunft in einem fremden Raum, er zeigt die wesentlichen Besatzungsmitglieder und stellt – ganz allgemein – die Zusammenhänge vor.

Der Autor kennt sich in diesem fiktiven Kosmos wohl am besten aus – und dank seiner Arbeit erleben die Leserinnen und Leser den Start in ein neues, völlig ungewöhnliches Abenteuer. Ich freue mich schon darauf!

(Dieses Logbuch wurde im Dezember 2023 auf der Internet-Seite von PERRY RHODAN veröffentlicht. Hier kommt es vor allem aus Gründen der Dokumentation.)

22 Juli 2024

Mondbeben

Bereits am Freitag erschien mit »Mondbeben« der zweite Beitrag, den Michael Tinnefeld für unsere Serie PERRY RHODAN NEO verfasst hat. Auch diesmal war er nicht allein; er arbeitete mit Lucy Guth zusammen. Und ich kann bei manchen Kapiteln nicht sagen, wer von den beiden sie geschrieben hat – so etwas finde ich immer interessant.

Der Roman spielt auf dem Mond, wie der Titel schon andeutet. Und in unserem Serienuniversum ist der besiedelt. Es gibt Kuppelstädte, und eine davon sieht man – in einer künstlerischen Darstellung von Dirk Schulz – auch auf dem Titelbild des Romans. Nach dem titelgebenden Mondbeben sieht sie allerdings sicher nicht mehr so aus.

Die Autorin und der Autor haben ein Werk abgeliefert, das auf verschiedenen Ebenen funktioniert. Es gibt die »große Handlung«, in er die wichtigen Serienfiguren wie Perry Rhodan selbst eine wichtige Rolle spielen. Das Augenmerk richtet sich aber ebenso auf die Schicksale ganz normaler Terraner mit ihren Sorgen und Nöten. Ich mag solche Verbindungen, weil sie zeigen, dass die Welt der Zukunft letztlich eben doch aus »ganz normalen Menschen« besteht.

19 Juli 2024

Ein Mond wird gestohlen

Seit dem ersten Band unserer aktuellen Miniserie spielen die Chenno eine Rolle, die ihnen am Anfang sicher keine Leserin und kein Leser zutraute. Die krötenähnlichen Aliens wurden von den meisten nur als Nebenfiguren betrachtet – doch sie werden im Verlauf von PERRY RHODAN-Androiden immer wichtiger. Das zeigt sich auch bei »Ein Mond wird gestohlen«, der in dieser Woche erscheint und den Olaf Brill verfasst hat.

Der Autor zeigt, wie das eigentlich so unwichtig wirkende Chentapsystem immer bedeutender wird. Und er macht klar, dass die Konfrontation zwischen Menschen und Maschinen auf einen neuen Höhepunkt zusteuert. Welche Rolle die Chenno dabei spielen, deutet der Roman zumindest an. Dass er in spannender Weise auch die Situation auf der Erde zeigt, möchte ich nicht verschweigen – Olaf Brill ist eine packende Geschichte gelungen.

Dirk Schulz präsentiert auf dem Titelbild übrigens einen Chenno im Raumanzug. Es ist der einzige Angehörige dieses Volkes, das einen solchen Anzug trägt. Ich finde ihn gut getroffen …

17 Juli 2024

In den Weiten von Kondor

Ein Logbuch der Redaktion (nachgereicht)

Betrachtet man die PERRY RHODAN-Serie in einem größeren Zusammenhang, wird klar, dass es immer wieder Handlungselemente gibt, die bei den Leserinnen und Lesern besonders beliebt sind. Dazu zählt unter anderem: Auf der Erde verändert sich etwas, und das wiederum hat Auswirkungen auf die Hauptfiguren und die gesamte Menschheit.

Ebenso mögen es viele Leserinnen, wenn die Romane in kosmischen Weiten spielen. Beim aktuellen Verlauf des laufenden »Fragmente«-Zyklus steht derzeit die ferne Kondor-Galaxis im Zentrum; bald wird eine weitere Sterneninsel angesteuert.

Perry Rhodan ist nach Kondor unterwegs, begleitet von einer Mutantin und einem Wissenschaftler. Nur drei Menschen sind es also, die in einer riesigen Sterneninsel versuchen, ein Fragment der Superintelligenz ES zu suchen – das klingt ein wenig nach Hybris. Doch Rhodan gibt nicht auf, lässt sich von keinem Rückschlag entmutigen und schwingt sich sogar zu einer wichtigen Figur bei den sogenannten Hyperflusspiraten auf …

Soweit der Ausgangspunkt für die kommenden Romane, in denen viel »Sense of Wonder« geboten wird. Sie entstanden nach Exposés von Wim Vandemaan und Christian Montillon; die beiden Exposéautoren gingen dabei stets auf Vorschläge und Wünsche der Kollegen und der Kollegin ein. PERRY RHODAN ist eben eine Teamarbeit, und viel von dieser Arbeit wird heute in Absprachen der Autoren erledigt – durch Mails oder Telefonate.

Bei seinem Roman »Der Likedeeler« bietet Oliver Fröhlich einen Titel, der nicht allen Menschen gleichermaßen einen »Aha«-Effekt entlockt. Wer in seiner Jugend eines der vielen Bücher gelesen hat, die vom Mythos des Piraten Klaus Störtebeker erzählen, kann den Begriff Likedeeler eher einordnen. Gemeint sind Seeräuber, die sich als Brüder verstehen und unter anderem die Seeblockade belagerter Städte unterlaufen; vor allem aber sind Likedeeler solche Piraten, die ihre Beute verteilen.

Warum Perry Rhodan einen so alten Begriff nimmt und in den Weiten der Galaxis Spaphu einsetzt, erzählt der Autor in seinem Roman. Er trägt die Bandnummer 3252 und kommt am 15. Dezember 2023 in den Handel.

Die direkte Fortsetzung bietet Susan Schwartz. In »Die List des Administrators« wird Rhodan in einen bewaffneten Konflikt hineingezogen, der sich in einem Bereich der Galaxis Kondor abspielt. Seine Gefolgsleute bei den Piraten wittern fette Beute, intelligente Wesen werden zur gleichen Zeit vom Krieg überrollt.

Rhodan muss sich auf der einen Seite mit den Piraten auseinandersetzen, will auf der anderen Seite aber nicht darauf verzichten, weiter zu suchen. Letztlich geht es ihm nicht darum, sich in die Angelegenheiten der galaktischen Völker einzumischen, sondern das verschollene Fragment der Superintelligenz ES aufzufinden.

Der Roman mit der Bandnummer 3253 ist ab dem 21. Dezember 2023 im Handel erhältlich. Mit der Bandnummer 3254 und dem Titel »Jägermond« folgt am 29. Dezember 2023 die Fortsetzung – dabei handelt es sich um den ersten Teil eines Doppelbands, den Robert Corvus verfasst hat.

Der Autor rückt diesmal einen Baccunen ins Zentrum seiner Geschichte. Der Soldat gehört zu den Truppen, die die Expansion seines Sternenreiches vorantreiben sollen – und er hat schon Bekanntschaft mit Perry Rhodan geschlossen. Er betrachtet den Terraner als seinen speziellen Gegner, auch wenn er glaubt, viel von ihm lernen zu können.

Corvus stellt die unterschiedlichen Perspektiven vor. Er zeigt nicht nur Rhodan und seine Begleiter, sondern ebenso die Baccunen mit ihren Zielen und Absichten. Damit macht er sie nicht unbedingt zu Sympathieträgern, aber es wird klar, warum sie was eigentlich tun.

In der direkten Fortsetzung schreibt Corvus über dieses Thema weiter. Band 3255 mit dem Titel »Das Imagonon« wird am 5. Januar 2024 veröffentlicht – der Autor führt die Serie also ins neue Jahr. Robert Corvus präsentiert die ersten Eindrücke, die Perry Rhodan von der Welt der geheimnisumwitterten Sorgoren erhält.

Der Krieg greift nach den friedliebenden Lebewesen, die seit langem für kosmische Mächte tätig sind. Rhodan und seine Begleiter geraten erneut in einen Konflikt – und nebenbei suchen sie verzweifelt nach weiteren Informationen. Letztlich geht es nicht nur um Kämpfe, die sich auf einer eigentlich unwichtigen Welt abspielen, sondern auch um eine Auseinandersetzung, die kosmische Dimensionen angenommen hat …

Wie es damit weitergehen wird, erfahren die Leserinnen und Leser im Verlauf des Jahres 2024. Darauf können alle gespannt sein!

(Dieses Logbuch wurde im Dezember 2023 auf der Internet-Seite von PERRY RHODAN veröffentlicht; hier kommt es zur Dokumentation endlich auch noch.)

15 Juli 2024

Sternenaugen

Was für ein großartiges Titelbild für einen – und das überrascht bei dem Cover vielleicht – äußerst gelungenen Gucky-Roman! Dirk Schulz setzte für den PERRY RHODAN-Band, der in dieser Woche in den Handel kommt, eine Frau in Szene, die sehr jung aussieht, aber auch schon einige Jahre »auf dem Buckel« hat. Das gelingt ihm so gut, dass sein Titelbild ein wahrer »Hingucker« geworden ist.

Den Roman schrieb Susan Schwartz; als sie den Titel »Sternenaugen« vorschlug, war ich sofort davon angetan. Mir gefiel die Erzählperspektive sehr gut, die sie mithilfe von Gucky erzeugt: Der Mausbiber ist durchaus schnoddrig, er klopft diesmal den einen oder anderen Spruch. Aber er hat auch nichts dagegen, wenn er mit »Möhrenmaus« angesprochen wird.

Mit der Frau, die man auf dem Titelbild sieht, bildet er auf jeden Fall ein Team der besonderen Sorte. Und ein Haluter ist dabei, um den großen Kerl nicht zu vergessen …

12 Juli 2024

Klarer Kurs auf Band 3400

Heute nahm ich an einer Exposébesprechung teil, die vor allem von den Autoren Ben Calvin Hary und Christian Montillon bestritten wurde. Ab Band 3300, der im November 2024 in den Handel kommt, steuert bekanntlich Ben Calvin Hary unsere Serie – es stehen schon viele Exposés, Datenblätter und komplette Romane, was mich sehr freut. 

Unsere Besprechung wollten wir mit einem persönlichen Treffen verbinden, aber das klappte nicht. Also trafen wir uns im digitalen Raum; Zoom macht's möglich. Morgens hatten wir zwei Stunden, mittags dann eineinhalb.

Ein Schwerpunkt war selbstverständlich die Handlung des kommenden »PHOENIX«-Zyklus. Ben informierte darüber, was in den nächsten zehn oder zwanzig Romanen passieren sollte, von denen ich die Exposés noch nicht kannte.

Darüber hinaus sprachen wir über den darauf folgenden Zyklus. Mit Band 3350 eröffnen wir ja einen weiteren Handlungsabschnitt, für den wir schon einen Arbeitstitel haben – so etwas kann sich aber noch ändern. 

Die zwei Autoren und ich sprachen über Raumschiffe und Figuren, intergalaktische Konflikte und uralte Geheimnisse; diesen kreativen Austausch fand ich sehr gut und sehr ansprechend. Ich bin sehr optimistisch!

11 Juli 2024

Drei Männer und die LesArt

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«

Es war eine interessante Veranstaltungsreihe, zu der ich 2007 nach Dortmund fuhr. In der Ruhr-Metropole wurde das sogenannte LesArt-Festival ausgetragen, eine Literaturveranstaltung also, die sich über mehrere Tage erstreckte und zu der unterschiedlichste Programmpunkte gehörten. Wim Vandemaan sorgte dafür, dass auch PERRY RHODAN einen relevanten Auftritt bei dieser Reihe hatte.

Und so kam es, dass ich an einem Abend auf dem Podium saß und eine Geschichte vorlas, quasi als Vorgruppe für Dietmar Dath, der schon damals ein bekannter Schriftsteller war. Die meisten Besucherinnen und Besucher waren wegen des Kollegen da, aber ich erhielt ebenfalls ein bisschen Beifall.

Wir hatten uns vier Jahre zuvor bei einer Fachtagung zu unserer Serie in Berlin kennengelernt. Am Ende des Abends standen wir noch um einen Tisch herum und machten das, was offenbar dazu gehört: Wir signierten aktuelle Bücher und schenkten sie den Kollegen. An diesen Abend denke ich noch gern zurück

(Das Foto zeigt von links: Klaus N. Frick, Wim Vandemaan, Dietmar Dath.)

10 Juli 2024

Eine Pizzeria und eine Serviette

Aus der Serie »Der Redakteur erinnert sich«

Denke ich an den »Traversan«-Zyklus zurück, habe ich viele Bilder im Kopf. Es war das erste Mal während meiner Zeit als Redakteur, dass wir mit einer neuen Serie aus dem PERRY RHODAN-Kosmos in den Handel gingen. Und wir probierten den für uns neuen Umfang von zwölf Heften aus. Damit etablierten wir das Format der Miniserien, das nach wie vor existiert.

Im Frühsommer 1998 trafen sich Robert Feldhoff und ich in Hamburg. Ich war aus privaten Gründen in der Hansestadt, kombinierte diese aber mit PERRY RHODAN. Für den Exposéautor war es keine allzuweite Anreise.

Im Vorfeld hatten wir telefoniert. »Lass uns über ein Thema sprechen, das vielleicht ein wenig utopisch klingt«, hatte ich Robert gesagt und ihn dadurch neugierig gemacht. Tatsächlich wollte ich nicht über die PERRY RHODAN-Serie sprechen, sondern über einen möglichen »Befreiungsschlag«, wie ich es nannte. Einige Andeutungen hatte ich gemacht, der Autor konnte sich inhaltlich vorbereiten.

In einer Pizzeria in Hamburg-Altona, einige hundert Meter vom Bahnhof entfernt, erläuterte ich Robert die Hintergründe. PERRY RHODAN erschien zu jener Zeit als Heftroman sowie in zwei Nachauflagen; die dritte und die fünfte Auflage jeweils als Doppelbände.

Mit den Taschenbüchern hatten wir ein Problem: In den 90er-Jahren waren sie zuerst bei uns erschienen, also in der Verlagsunion Pabel-Moewig, dann im Heyne-Verlag. Als Robert und ich uns trafen, wurden sie in Lizenz beim Burgschmiet-Verlag veröffentlicht, und dieser wollte zum Jahresende die Reihe einstellen. Immerhin waren die Silberbände nach wie vor sehr erfolgreich.

Der Heftroman galt als eine aussterbende Vertriebsform, aber daran wollte ich nicht glauben. »Ich möchte im Heftroman etwas Neues versuchen«, argumentierte ich. Weil ich wusste, dass sich Robert mit amerikanischen Comics auskannte, nahm ich diese als Vergleich: Serien wie »Batman« erschienen »ongoing«, also in einer Abfolge von Heften, die idealerweise den Charakter von Fortsetzungen hatten. Immer wieder gab es sogenannte Miniserien, die häufig nur vier Bände umfassten, manchmal auch länger sein konnten.

Roberts erste Frage kam direkt: »Wir machen aber nicht nur vier Hefte?«

Wir diskutierten eine Weile über den Umfang einer solchen Miniserie und kamen schnell zu dem Entschluss, genau zwölf Hefte zu nehmen. Der Umfang war überschaubar, das ließ sich gut planen, und hinterher konnte man aus zwölf Romanen ohne großen Aufwand drei Bücher machen. Die Kollegen im Buchvertrieb waren neuerdings gegenüber Experimenten durchaus aufgeschlossen, wie die »Space Thriller« bewiesen hatten.

»Wir machen zuerst die Hefte, dann die Bücher«, schlug ich vor. Und weil wir immer vier Hefte in ein Buch packen wollten, bot es sich an, das beim Inhalt entsprechend zu nutzen. Die Titelbilder wurden ohnehin immer in Vierer-Blocks gedruckt, also wollten wir für je vier Romane einen eigenen Titelbildkünstler einsetzen.

Während wir Pizza aßen und Bier tranken, wechselten wir von der Struktur zu den Eckpunkten einer Handlung. Dass wir mit der Figur des Arkoniden Atlan arbeiten wollten, hatten wir vorher am Telefon besprochen. Robert hatte eine grundsätzliche Idee: Atlan war durch die Zeit- und Jugendabenteuer bereits in der Vergangenheit unserer Serie aufgetreten; es wäre reizvoll, ihn wieder in die Vergangenheit zu schicken.

»Wir nehmen eine Zeitmaschine der Meister der Insel«, schlug Robert vor, »damit reist er in die Vergangenheit, und dort strandet er. Sein Ziel muss dann sein, wieder in die Gegenwart zurückzukommen.«

Robert Feldhoff griff nach einer Serviette und einem Kugelschreiber und malte einige Linien darauf. So entstanden drei große Zeilen, die Raum für Notizen boten, für jeden Viererblock eine, und einige Linien, die längs verliefen; insgesamt fünfzehn Kästchen. Darüber schrieb er Wörter wie »Zeit« oder »Action« oder »Emotion«. Als ich ihn verwundert ansah, meinte er sehr ernsthaft: »Wenn wir Atlan als Hauptfigur haben, brauchen wir auch eine Liebesgeschichte. Das passt zu ihm.«

Im Verlauf des Abends legten wir die Eckpunkte fest. Robert hatte vorgearbeitet und präsentiert mir einige Ideen. Die Welt Traversan, die zu diesem Zeitpunkt noch keinen Namen hatte, stand ebenso fest wie Tamarena, in die sich Atlan verlieben sollte. Die insgesamt fünfzehn Kästchen, die Robert auf die Serviette skizziert hatte, füllten wir mit Ideen, die vor allem strukturell waren und noch nicht auf die Details der einzelnen Romane eingingen.

Wir fixierten grob, wie Atlan zuerst auf Traversan Fuß fassen sollte, um die Welt zu verteidigen. Danach erst sollte er nach Arkon aufbrechen, um dort weitere Abenteuer zu erleben und letztlich dazu beizutragen, dass irgendwann einmal der Robotregent entstünde. Wir fixierten die Entwicklung von Tamarena und ihr Verhältnis zu Atlan. Und wir notierten, wann welche Fortschritte in der Handlung erfolgen sollten.

Eins war uns bewusst: Die Exposés durften nicht zu umfangreich sein. Niemand von uns konnte einschätzen, ob und wie das Projekt funktionieren würde. Noch war nicht sicher, ob ich mit meinen Ideen bei der Geschäftsleitung etwas erreichen konnte. Entsprechend schlank sollte das Projekt ablaufen – schließlich musste das die Redaktion quasi nebenbei stemmen.

Wir legten zudem die Autoren fest. Es war klar, dass Robert den ersten Roman schreiben sollte, ebenso war klar, dass wir mit Hubert Haensel und Peter Terrid Autoren an Bord haben würden, die bei den Lesern gut ankamen und die actionreiche Geschichten erzählen konnten. Ebenso musste Hans Kneifel als Atlan-Spezialist dabei sein.

Über Rainer Castor sprachen wir längere Zeit. Wir kannten ihn kaum, ich wusste aber, dass er sich unglaublich gut mit unserer Serie auskannte. Wir überlegten uns, dass er für Robert die Recherchen im Hintergrund leisten konnte; er sollte aber ebenfalls einen Roman schreiben, vielleicht sogar zwei. Mit Rainer Hanczuk und Frank Borsch wollte ich zudem zwei junge Autoren ausprobieren, von deren Stilproben ich sehr überzeugt war.

Als Robert und ich die Pizzeria verließen, hatte ich ein gutes Gefühl. Er steckte die Serviette ein, die nicht nur fünfzehn vollgeschriebene Kästchen enthielt, sondern die auch mit zahlreichen weiteren Notizen übersät war.

Die nächsten Wochen waren hektisch. Ich schaffte es, im Verlag alle relevanten Personen zu überzeugen; das Projekt konnte starten. Robert schrieb die Exposés und legte die Grundlagen fest, die Zusammenarbeit mit Rainer Castor lief hervorragend an – und im Oktober erschien unter dem Serientitel »Atlan – Das absolute Abenteuer« das erste Heft des »Traversan«-Zyklus.

Die Serviette habe ich übrigens leider nicht mehr. Die hat Robert in seiner unsentimentalen Art weggeworfen.

(Dieser Text wurde bereits im November 2023 auf unserer Internet-Seite veröffentlicht, nachdem wir ihn zuvor in einem Heft abgedruckt hatten. Hier wiederhole ich ihn zur Dokumentation.)

09 Juli 2024

Jenseits von Allerorten

Wie sind eigentlich die Größenverhältnisse zwischen einem Haluter und einem Ilt? Ich habe nicht nachgemessen und nachgerechnet, ob die Maße stimmen, die Dirk Schulz für sein Titelmotiv gewählt hat. Auf solch Details kommt es bei einem guten Cover auch nicht an, finde ich. Der Haluter und der Ilt sind gut getroffen; die Illustration vermittelt Spannung, auch wenn es ohne vordergründige Action auskommt.

Und der Inhalt? Robert Corvus schrieb »Jenseits von Allerorten«, in dem er Gucky als eine zentrale Figur zeigt. Sein Mausbiber ist kein drolliger Ilt, keine fröhliche Figur, sondern ein erfahrener Abenteurer, der weiß, was er schon hinter sich gebracht hat. Mir gefiel diese Darstellung des Ilts sehr, sie ist »erwachsen«. Gut gelöst!

08 Juli 2024

Die zwei Monde

Während ich mit den Exposéautoren noch über die Inhalte der kommenden Staffel diskutiere, haben wir bei PERRY RHODAN NEO die erste Hälfte der laufenden Staffel hinter uns gebracht. Am Freitag erschien »Die zwei Monde«, der Band 334 und gleichzeitig der fünfte Teil der »Primat«-Staffel. Bei dieser hat sich das Team weit von den klassischen PERRY RHODAN-Vorbildern entfernt und auf neue Ideen sowie neue Handlungsträger gesetzt.

Zu den wichtigsten Figuren, die Rainer Schorm in seinem Roman aufbietet, zählt Douc Langur, der sogenannte Forscher – den wiederum kenne ich natürlich aus dem klassischen PERRY RHODAN. Sandra McKenzie ist eine junge Frau von der Erde, die mit Langur gewissermaßen ein Team bildet. In ihr stecken die Erfahrungen aus der Zeit der Aphilie, die sie noch nicht abschütteln oder bewältigen konnte. Aber natürlich bietet der Autor mit Reginald Bull und anderen Figuren prominente Namen auf, die er durch die Handlung führt.

Mir haben vor allem die menschlichen Komponenten sehr gut gefallen, die der Roman aufzuweisen hat. Es gibt Action, es gibt Komplikationen, es gibt technische Details – damit ist bei diesem Autor zu rechnen. Die emotionale Ebene ist aber ebenso wichtiger und nimmt hier großen Raum ein. Schön!

07 Juli 2024

Der Wert eines Lebens

Die Entwicklung, die unsere aktuelle Miniserie nimmt, gefällt mir sehr gut: Es ging los mit einem Konflikt zwischen Robotern und Menschen – und krötenähnlichen Außerirdischen –, doch längst ist mehr daraus geworden. Es geht auch darum, inwiefern künstliche Lebewesen auch die gleichen Rechte haben wie biologische Lebewesen – wer mag, kann das in sehr philosophischer Weise interpretieren.

Ein gutes Beispiel dafür ist »Der Wert eines Lebens«, der aktuelle Roman von Marie Erikson. Wir veröffentlichten den an diesem Freitag, es ist der neunte Band unserer Miniserie. Auf dem Titelbild sehen wir einen sehr dynamischen Mausbiber, im Innern gibt es eine packende Handlung mit ungewöhnlichen Wendungen. Das gefiel mir sehr gut, als ich das Manuskript las.

03 Juli 2024

Die Engel auf niederländisch

Als im August 2014 der PERRY RHODAN-Roman mit dem Titel »Die Engel der Schmiege« veröffentlicht wurde, fiel dieser Band 2767 der Serie in mancherlei Hinsicht aus dem Rahmen. Mit einer Figur namens Pend wurde ein Wesen in die Serie eingeführt, das offenbar in verschiedenen Daseinsformen gleichzeitig existiert. Gleichzeitig aber wurde der Roman von einer Autorin verfasst, die anonym bleiben wollte.

Nun liegt »De Engelen van de Afschuining« in niederländischer Sprache vor. Wie es bei unseren Partnern im Nachbarland üblich ist, erschien der Roman als Teil eines Doppelbandes, zu dem auch »Der Unglücksplanet« von Oliver Fröhlich gehört.

Hoffen wir, dass die niederländischen Leserinnen und Leser mit Pend und seinem Umfeld ebenso klar kommen wie mit Perry Rhodan, der in einer Gefängniszelle der besonderen Art sitzt ...

01 Juli 2024

Phantomschmerzen

Als ich heute auf die Internet-Seite des Galaktischen Forums ging und feststellte, dass es nun wirklich nicht mehr erreichbar ist, fand ich es doch ein wenig traurig. Ich weiß leider nicht mehr, wann genau wir mit dem Forum anfingen; ich schätze, dass es gut 25 Jahre alt geworden ist.

Ein Vierteljahrhundert lang schaute ich regelmäßig im Forum vorbei, diskutierte gelegentlich mit, äußerte mich aber nur selten in laufenden Diskussionen. Das ist nun vorbei.

Vor allem am gestrigen Tag nutzten Foristen die Möglichkeit, sich ein letztes Mal im Forum anmelden zu können, und verabschiedeten sich von den anderen. Sogar ehemalige Foristen meldeten sich dafür extra noch einmal an. Das fand ich angemessen, würdevoll und auch schön.

Bei mir fühlt es sich derzeit wie Phantomschmerzen an: Das Forum hat mich nun mal lange begleitet. Ich erinnere mich an die Fragestunden in den Nuller-Jahren, an die Treffen mit den Moderatoren, an die Foristentreffen auf Cons. Diese »Hoch-Zeit« des Forums war in den Nuller-Jahren, damals hatte es für uns und auch für die Fan-Szene eine hohe Relevanz.

Und nun? Wir blicken in die Zukunft und schauen, was die anderen Foren-Projekte machen. Wer gerne in einem Forum diskutieren will, hat ja die Möglichkeiten dazu ...